Die Muttersprache zu unterstützen ist ein Weg zu Inklusion

Haben auch Sie bereits über Inklusion nachgedacht? Haben Sie sich gefragt, wie auch Ihre Institution inclusiver werden kann? Die Muttersprache zu unterstützen, entspricht einem inklusiven Ansatz. Inklusion bedeutet einschließen. Indem Kinder in ihrer Muttersprache gefördert werden, wird ihre Sprache als selbstverständlicher Teil ihres So-Seins anerkannt.

Inklusion als bildungspolitische Notwendigkeit

Betrachtet man die Entwicklungen der Bildungspolitik, so wird deutlich, dass die Bemühungen um Integration von zugewanderten Kindern relativ spät begonnen wurden. Begann die jüngere Zuwanderungsgeschichte Deutschlands bereits in den 50er Jahren des letzten Jahrhunderts, so wurde deren bildungspolitische Dimension erst in den 1980er Jahren allmählich erkannt.

Anfangs noch als Randproblem der Gesellschaft gewertet, wurde erst in jüngster Zeit mit den Pisa-Studien dieses Problemfeld auf breiterer gesellschaftlicher Basis diskutiert. Das steigende Interesse an notwendigen gesellschaftlichen Integrationsmaßnahmen, stellt nun auch die Art und Weise, den Ansatz, dieser Maßnahmen auf den Prüfstand. Integration wird hinterfragt und Inklusion gefordert!

Von Integration zu Inklusion in den Schulen und in der Gesellschaft

Inklusion als Ansatz ist neu und löst Integration ab. Dabei geht es darum, nicht immer wieder neue Instrumente und Institutionen zu schaffen, sondern vielmehr Bestrebungen zu verfolgen, Menschen mit all ihren Eigenschaften in Bestehendes einzuschließen. Es geht darum, Anderes nicht als anders und mit besonderem Förderungsbedarf zu bewerten. Vielmehr soll jede Form der Andersartigkeit als Bereicherung und Chance begriffen werden.

Muttersprache als Chance sehen

Vielfach wird die Muttersprache als Problem aufgefasst. Weil die Kinder so viel in ihrer Muttersprache sprechen, sprechen sie zu wenig Deutsch. Falls auch Sie so denken, sollten Sie sich mit der Muttersprache mehr beschäftigen.

Die Muttersprache gut zu beherrschen ist die beste Basis, Deutsch gut lernen zu können. Zwei oder mehr Sprachen zu beherrschen ist in der globalen Welt ein Wettbewerbsvorteil – dies sollten Sie in Ihre Überlegungen mit einbeziehen. So kann auch die Muttersprache als Besonderheit gewertet werden, als Potenzial und nicht als „Behinderung“ beim Deutscherwerb!

Kein Ende der Diskussion

In Deutschland ist Bildungspolitik vor allem Ländersache. Aus diesem Grund existieren unterschiedlichste Konzepte hinsichtlich der Sprachförderung von Kindern. Während die einen muttersprachlichen Unterricht fördern, haben andere ihn bereits wieder abgeschafft oder gar nie installiert.

Informieren Sie sich!

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