Wieso gibt es Hausfrauen?
Durch soziale Reformbewegungen und das Gewerbe-Bürgertum existierte bei den Männern ab dem 19ten Jhd. eine besondere Idealvorstellung hinsichtlich der Existenz einer Frau. Die Frau als Hausfrau galt innerhalb aller Schichten als Ideal und ein Mann sollte möglichst so viel verdienen, dass seine Frau nicht zusätzlich erwerbstätig sein musste. Berufswünsche der Frauen wurden zu jener Zeit mit dem Ideal der Hausfrau vollständig unterdrückt.
Durch das Gewerbe-Bürgertum und soziale Reformbewegungen bestand aber für die Männer eine besondere Idealvorstellung. Die Frau als Hausfrau galt in allen Schichten als Ideal. Ein Mann sollte möglichst so viel verdienen, dass seine Frau nicht arbeiten gehen musste.
Was haben Hausfrauen früher gemacht?
Das Leben einer Bürgersfrau stand diesem ärmlichen, beschwerlichen Leben einer Arbeiterhausfrau gegenüber. Das Dasein als Hausfrau einer Frau des Bürgertums war von dem einer Arbeiterin sehr verschieden. Die Aufgabe der Ehefrau eines angesehenen Bürgers bestand weniger in eigener Hausarbeit als darin, die Arbeit in ihrem Haushalt organisieren.
Ihre Hauptaufgabe bestand darin, standesgemäß aufzutreten und die anfallenden Arbeiten auf die Bediensteten zu verteilen. Sie beschäftigte sich hauptsächlich mit den Problemen der „richtigen“ Erziehung ihrer Kinder, sowie der ordentlichen Ausarbeitung von Handarbeiten wie sticken oder Erstellung feiner Spitzen.
Das „männliche“ Ideal einer „Hausfrau“ orientierte sich gesellschaftlich am Bild jener Bürgersfrau, welche die Hausarbeit nur verwalten musste. Für die Mehrzahl der Menschen existierten jedoch nicht die entsprechenden Lebensverhältnisse, um diesem Ideal gerecht zu werden.
Eine Frau im Arbeiterehemilieu musste meist mit dem und ums Überleben kämpfen. Sie hatte niemand, der ihre Arbeiten des Haushalts für sie erledigte. Meist musste sie dennoch auf irgendeine Weise dazu verdienen. Schon damals litten diese Frauen unter der auch heute noch gegebenen Doppelbelastung.
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