Die Kapitalflussrechnung nach IAS 7

Nach IFRS bzw. IAS 7 ist die Kapitalflussrechnung ein verpflichtender Bestandteil des Jahresabschlusses. Hier wird der grundsätzliche Aufbau der Kapitalflussrechnung nach IAS 7 erläutert und ein Excel-Berechnungsschema zur Verfügung gestellt.

Im Rahmen der Rechnungslegung nach International Financial Reporting Standards (IFRS) ist die Kapitalflussrechnung gleichberechtigt zu Bilanz, GuV und Anhang ein fester Bestandteil des Jahresabschlusses (Bestandteile des Jahresabschlusses nach HGB und IFRS).

Die Vorschriften des Handelsgesetzbuches (HGB) sehen eine entsprechende Verpflichtung vorläufig nur für Konzernabschlüsse vor (§ 297 Abs. 1 HGB). Die freiwillige Aufstellung einer Kapitalflussrechnung ist jedoch bereits seit einigen Jahren Rechnungslegungspraxis mittlerer und großer Kapitalgesellschaften.

Grundsätzlicher Aufbau der Kapitalflussrechnung nach IAS 7

Nach IAS 7 zeigt die Kapitalflussrechnung die Cash-Flow-Zuflüsse (cash inflow) und Cash-Flow-Abflüsse (cash outflow) einer Periode. Nach den Ursachen ihrer Entstehung unterscheidet man zwischen Cash-Flow aus Geschäftstätigkeit (operating activities), Cash-Flow aus Investitionstätigkeit (investing activities) und Cash-Flow aus Finanzierungstätigkeit (financing activities).

Cash-Flow aus laufender Geschäftstätigkeit

Innerhalb der Kapitalflussrechnung nach IAS 7 hat der Cash-Flow aus Geschäftstätigkeit für das Überleben einer Unternehmung die größte Bedeutung. Nur wenn ein Unternehmen im Rahmen seines operativen Geschäftes per Saldo einen Mittelzufluss erzeugen kann, ist das Unternehmen auch zukünftig in der Lage, seine Aktivitäten erfolgreich zu betreiben, seine Verbindlichkeiten zu begleichen und Ausschüttungen an die Investoren vorzunehmen. Ein hoher Mittelzufluss aus Geschäftstätigkeit in der Kapitalflussrechnung ermöglicht dem Unternehmen darüber hinaus, Investitionen aus eigener Kraft zu finanzieren.

Da das Rechnungswesen unmittelbar keine Aufzeichnungen über Einzahlungen und Auszahlungen liefert, wird der Cash-Flow aus laufender Geschäftstätigkeit in der Kapitalflussrechnung nach IAS 7 meistens nach der indirekten Methode ermittelt. Hierzu kann man das folgende Berechnungsschema verwenden:

Periodengewinn beziehungsweise -verlust
+ Abschreibungen
+ Zunahme der Rückstellungen
– Abnahme der Rückstellungen
+ Wertberichtigungen auf Forderungen
+ Verlust aus Anlageverkäufen
– Gewinn aus Anlageverkäufen
+ Nicht liquiditätswirksamer Aufwand
– Nicht liquiditätswirksamer Ertrag
– Zunahme der Forderungen
+ Abnahme der Forderungen
– Abnahme der Vorräte
+ Zunahme der Vorräte
– Abnahme der Kreditoren
+ Zunahme der Kreditoren
– Zunahme der Kundenanzahlungen
+ Abnahme der Kundenanzahlungen
= Geldfluss aus Geschäftstätigkeit (operativer Cash-Flow)

Cash-Flow aus Investitionstätigkeit

Im investiven Bereich der Kapitalflussrechnung nach IAS 7 wird die Verwendung von Zahlungsmitteln für Investitionen sowie die Vereinnahmung aus Anlagenverkäufen nach folgendem Schema dargestellt:

Ein-/Auszahlungen aus dem Kauf/Verkauf von Gegenständen des Anlagevermögens
+/- Ein-/Auszahlungen aus dem Kauf/ Verkauf von Eigen- und Fremdkapitalinstrumenten anderer Unternehmen und Zinsen aus Joint Ventures
+/- Vorschüsse aus Darlehen, die an Dritte gewährt beziehungsweise von Dritten gewährt werden
+/- Ein-/Auszahlungen durch Futures-Kontrakte, Forward-Kontrakte, Optionen und Swaps (sofern diese Kontrakte nicht zum Zweck des Handels erfolgen)
= Geldfluss aus Investitionstätigkeit

Cash-Flow aus Finanzierungstätigkeit

Finanzielle Aktivitäten des Unternehmens ändern Höhe und Zusammensetzung des Eigen- und/oder Fremdkapitals. Wie die Zuordnung der Cash-Flow zu den Tätigkeitsbereichen vorzunehmen ist, ist abhängig vom Unternehmenszweck. Da etwa Grundstücke dem Unternehmen langfristig zur Verfügung stehen, rechnet man den Cash-Flow im Zusammenhang mit dem Erwerb von Grundstücken dem Bereich der Investitionstätigkeit zu.

Ein Muster für eine Kapitalflussrechnung nach IAS/IFRS finden Sie hier.