Die größten Irrtümer: Dem Chef muss ich nicht die Tür aufhalten

Manche Knigge-Regeln, die im Privatleben gelten, gelten deshalb noch lange nicht im Büro. Aber müssen Sie dem Chef die Tür nun aufhalten oder nicht? Macht es einen Unterschied, ob Sie ein Mann oder eine Frau sind? Lesen Sie in diesem Artikel, wie Sie sich vor dem nächsten Fauxpas schützen können.

Büro versus Alltag

Im Alltag sieht man häufiger, dass eine Frau auf dem Weg nach oben auf einer Treppe vorgeht, damit Sie von den Männern aufgefangen werden kann, falls Sie stürzen sollte. Im Büro gelten andere Gesetze. Hier hat derjenige treppauf den Vorrang, je nach der Position, die er in der Firma bekleidet. Die Rangniederen übernehmen den Part des "Auffangens".

Auf dem Weg nach unten auf einer Treppe ist die Rangfolge genau umgekehrt, da sollten die Rangniederen vorgehen, um wiederum den Sturz nach unten auffangen zu können.

Dem Chef die Tür aufhalten – Ja oder Nein?

Sie kennen sicherlich den Gentleman-Grundsatz, der Dame stets die Tür aufzuhalten und Ihr den Vortritt zu lassen. Wenn es sich um zwei Personen gleichen Geschlechts handelt, hält der/die Jüngere der älteren Person die Tür auf. Wie lautet jedoch die Regel im Büro?

Grundsätzlich gilt im Büro: Natürlich halten Sie Ihrem Chef die Tür auf, ob Sie nun eine Frau oder ein Mann sind. Lediglich in dem Fall, in dem der Chef Ihnen die Tür aufhält, dürfen Sie sich nicht erlauben, seine Aufforderung auszuschlagen. Gehen Sie dankend hindurch und weisen Sie den Chef nicht auf seinen Benimmfehler hin.

Gäste sind ein Sonderfall

Beachten Sie die Unterschiede, wenn Gäste im Haus sind. Hier gilt die Regel: Der Kunde ist König! In diesen Fällen können Sie keinen Fehler mehr machen, wenn Sie Ihrem Gast den Vortritt lassen. Da sich der Gast unter Umständen nicht in der Firma auskennt, ist es auch höflich, ihm mit einem Türaufhalten den Weg zu zeigen.

Wenn Sie mit dem Gast einen Restaurantbesuch planen, bedenken Sie, dass der Gastgeber seine Gäste stets zu Tisch führt und stets zuerst bestellt, um den Gästen zu signalisieren, in welchem Preissegment und in welcher Menülänge man sich bewegt.

Der Chef bietet das "Du" an

Wenn Ihnen Ihr Chef das Du anbietet, haben Sie die Wahl, ob Sie das Angebot annehmen. Achten Sie allerdings darauf, dass Sie im Fall eines Ablehnens damit rechnen müssen, dass Ihr Vorgesetzter beleidigt reagiert. Wenn das Angebot zum Duzen auf einer Firmenfeier am Abend stattgefunden hat, rechnen Sie am nächsten Morgen damit, dass der Vorgesetzte sich das Angebot noch einmal überlegt hat und im Büro vielleicht wieder gesiezt werden möchte.