Hat man sich zum Kauf eines bestehenden Unternehmens entschlossen und stimmen Branche, Unternehmensgröße, Standortfaktoren etc. mit den eigenen Interessen grob überein, so benötigt man doch noch detaillierte Informationen über das Unternehmen und das Umfeld, um die Entscheidung über die Unternehmensakquisition abzusichern. Hier kommt die Due Diligence ins Spiel.
Ziel der Due Diligence ist es, die – zum Teil verborgenen – Chancen und Risiken einer Unternehmensakquisition zu erkennen.
Eine Due Diligence erhöht im Rahmen von Unternehmensakquisitionen nicht nur die Qualität der Entscheidung, sondern verbessert auch die Ermittlung des Unternehmenswertes durch einen verbesserten Informationsstand. Werden bei der Due Diligence bisher nicht erkannte Mängel festgestellt, so kann dies durchaus zu einer Minderung des Kaufpreises oder zu weiteren Zusagen des Verkäufers führen.
Probleme der Due Diligence bei Unternehmensakquisitionen
Eine Due Diligence, die im Rahmen von Unternehmensakquisitionen durchgeführt wird, verursacht für den Käufer zunächst einmal Kosten, die auch dann anfallen, wenn es zu keinem Vertragsabschluss kommen sollte. Dennoch macht sich eine Due Diligence fast immer bezahlt. Denn: Entweder wird die Entscheidung zum Unternehmenskauf abgesichert oder ein "Fehlkauf" verhindert.
Wichtig: Eine Due Diligence ist nicht rein vergangenheitsorientiert. Vielmehr geht es bei Unternehmensakquisitionen vor allem auch um die Zukunftsaussichten eines Unternehmens. Somit geht eine Due Diligence weit über eine formale Prüfung der Jahresabschlüsse hinaus.
Wie zeitaufwendig ist eine Due Diligence bei Unternehmensakquisitionen?
Da die Due Diligence deutlich über eine formale Prüfung des Jahresabschlusses hinausgeht, ist sie recht zeitaufwendig. Wie hoch der Zeitaufwand im konkreten Fall ist, hängt vor allem von der Größe und Komplexität des zu übernehmenden Unternehmens ab. Von Bedeutung ist in diesem Zusammenhang natürlich auch, ob der "Verkäufer" auskunftsfreudig ist oder wichtige Informationen zurückhalten möchte.
Wer führt eine Due Diligence durch?
Häufig entscheiden nur Kleinigkeiten über Erfolg oder Misserfolg. Dies ist nicht nur beim Fußball so, sondern auch bei Unternehmensakquisitionen. Es ist allerdings schon eine gewisse Erfahrung notwendig, wenn man im Rahmen einer Due Diligence bei Unternehmensakquisitionen die kleine Anzahl von Faktoren beim zu übernehmenden Unternehmen finden will, die letztendlich ausschlaggebend ist.
In der Regel wird man – wenn man mit dem Instrument Due Diligence bei Unternehmensakquisitionen nicht vertraut ist – auf externe Hilfe angewiesen sein. In Betracht kommen beispielsweise Wirtschaftsprüfer und Steuerberater, Rechtsanwälte und Unternehmensberater.
Woraus besteht eine Due Diligence bei Unternehmensakquisitionen?
Eigentlich gibt es nicht "die" Due Diligence. Aufgrund der Komplexität der Gesamtaufgabe unterscheidet man vielmehr zwischen mehreren Teilgebieten:
- Die finanzielle Due Diligence konzentriert sich auf die Jahresabschlussanalyse. Zentrale Frage ist, ob sich die Unternehmensakquisition unter Investitionsgesichtspunkten rechnet. Eingesetzt werden hierzu vor allem Kennzahlen, die möglichst mit ähnlichen Unternehmen verglichen werden.
- Im Rahmen der rechtlichen und steuerlichen Due Diligence geht es vor allem darum, die möglichen steuerlichen Belastungen und Belastung aus ungünstigen Vertragsgestaltungen (z. B. drohenden Prozessen etc.) abzuschätzen.
- Bei der organisatorischen Due Diligence geht es bei einer Unternehmensakquisition zum Beispiel um Erkenntnisse darüber, in welchem Zustand sich das Rechnungswesen, das Berichtswesens oder das Controlling in dem zu übernehmenden Unternehmen befindet.
- Die wirtschaftliche Due Diligence konzentriert sich auf Analysen des Marktes, der Branche und der angebotenen Produkte.
- Bei der technischen Due Diligence steht die Frage im Vordergrund, ob die Produktion sich auf einem modernen Stand befindet.
Je nach Fall können bei der Due Diligence im Rahmen von Unternehmensakquisitionen auch noch weitere Gebiete beleuchtet werden. Von immer größerer Bedeutung wird etwa die personelle Due Diligence.