Neben den Einstellungsmöglichkeiten für Hochschul- und Universitätsabsolventen im höheren Dienst, bietet die Bundeswehr auch Bachelor- und Fachhochschulabsolventen die Möglichkeit, im gehobenen Dienst eingestellt zu werden. Für Bachelor- und Fachhochschulabsolventen biete die Bundeswehrverwaltung Verwendungsmöglichkeiten in Wehrtechnischen Fachrichtungen:
- Technischen Fachrichtungen – Feuerwehr
- Fernmelde- und elektronische Aufklärung
- Sprach- und kulturwissenschaftliche Fachrichtung
Wehrtechnische Fachrichtung
Auch im gehobenen Dienst in der Wehrtechnik gibt es für Bewerber und Bewerberinnen vielfältige Einsatzmöglichkeiten, die interessante Tätigkeiten mit modernster Technik garantieren. Diese Fachrichtungen gehen von der Beschaffung von Wehrmaterial, über die Nutzung und Prüfung bis hin zur Aussonderung von nicht mehr benötigtem Wehrmaterial aus der Truppe, welches nicht einfach so verschrottet werden kann, sondern fachmännisch ausgesondert werden muss.
Bevor technische Einrichtungen, Fahrzeuge oder sonstiges Wehrmaterial den Weg in die Truppe finden, sind vielfältige Prozesse im Vorfeld nötig. Hier legen Ingenieure/innen fest, welche technischen Forderungen und welchen Leistungsumfang die neu zu beschaffende Ausrüstung aufweisen muss. Ebenso wirken sie bei der industriellen Entwicklung und der Erprobung dieser Ausrüstung mit, sind bei der Qualitätskontrolle in der Fertigungsphase mit eingebunden und kontrollieren die laufende Serienfertigung wie auch das Endprodukt.
Während der Nutzung der Ausrüstung in der Truppe, steuern die Ingenieure/innen diese und halten sie auf neuestem Stand der Technologie. Die Ingenieure/innen der Bundeswehrverwaltung arbeiten in ihrer Tätigkeit auch eng mit Vertretern der Partnerstaaten in Europa und den USA zusammen. Umfangreiche Sprachkenntnisse, wirtschaftliches Denken und Handeln sind deshalb für diese Tätigkeit Grundvoraussetzung.
Welche Beförderungs- und Aufstiegsmöglichkeiten haben die Beamten/Beamtinnen der Bundewehrverwaltung?
Technische Verwaltung – Feuerwehr:
Wer mindestens über die Fachhochschulreife verfügt oder eine Prüfung in einem gleichstehenden Studiengang in einer für die Laufbahn geeigneten Fachrichtung abgelegt hat, kann auch in den Vorbereitungsdienst für die Laufbahn des gehobenen technischen Verwaltungsdienstes für die Berufsfeuerwehren eingestellt werden. Da die Bundeswehr an den verschiedensten Standorten, vorwiegend an militärischen Flugplätzen, eigene Feuerwehren unterhält, die bei Notfällen auch über die Kasernenmauer hinaus eingesetzt werden, besteht hier immer Bedarf an qualifiziertem Nachwuchs.
Fernmelde- und elektronische Aufklärung
Die eigenen Fernmeldeeinrichtungen und Organisationen sind für eine militärische Streitkraft unerlässlich. So unterhält auch die Bundeswehr eine Vielzahl an militärischen Fernmeldeeinrichtungen und Organisationen. Ob es nun um das Übermitteln oder Empfangen von Nachrichten, Fernmeldegeräten oder aber um das Übermitteln von Information mittels elektromagnetischer Wellen und die gleichbedeutende Auswertung dergleichen geht, werden eine Vielzahl an Fachkräften benötigt, um dieses riesige Aufgabengebiet zu bewältigen. Hier bildet die Bundeswehrverwaltung junge Menschen in der Laufbahn des gehobenen Dienstes in der Fernmelde- und Elektronischen Aufklärung des Bundes aus.
Sprach- und kulturwissenschaftliche Fachrichtung
Auch in der Sprachausbildung, Übersetzung und Kulturwissenschaftlichen Ausbildung bieten sich für Bachelor- und Fachhochschulabsolventen eine Vielzahl an interessanten Berufsmöglichkeiten. Ob in der Sprachausbildung von Mannschaftsdienstgraden und Unteroffizieren oder im Bereich der Übersetzung von Dokumenten werden ständig zivile Nachwuchsfachkräfte gesucht. Neben diesen vielfältigen Berufen in der Laufbahn des gehobenen Dienstes bietet die Bundeswehrverwaltungen aber noch weitere interessante Berufsmöglichkeiten wie beispielsweise die des Sozialarbeiters/Sozialarbeiterin.
Beförderungs- und Aufstiegsmöglichkeiten
Für alle Beamten und Beamtinnen des einfachen, mittleren, gehobenen und höheren Dienstes besteht generell immer die Möglichkeit, in die nächsthöhere Besoldungsgruppe aufzusteigen. Bis auf die Beamten und Beamtinnen des höheren Dienstes, die sich bereits in der höchsten Laufbahngruppe befinden, besteht für alle anderen Laufbahngruppen immer die Möglichkeit, in die nächsthöhere Laufbahngruppe aufzusteigen zu können. Aber auch hier gilt wie in der zivilen Wirtschaft "Leistung macht sich bezahlt". Es ist keine Selbstverständlichkeit und es besteht auch kein Rechtsanspruch darauf, in die nächsthöhere Laufbahngruppe zu gelangen.
Schlusswort des Autors:
Während meiner Arbeit mit Schülern der 7., 8. und 9. Jahrgangsstufe der Hauptschule erlebte ich oft, dass diese im Endstadium ihrer schulischen Laufbahn sich oftmals noch überhaupt keine Gedanken darüber gemacht haben, womit sie später einmal ihre Existenz sichern wollen. Gepaart mit oftmals nur sehr mangelhaften Schulnoten, stehen diesen Schulabgängern oft nur wenig Chancen und Möglichkeiten zur Verfügung, einen adäquaten Ausbildungsplatz zu bekommen, ganz abgesehen von ihren Traumberufen, die oftmals fern jeglicher Realität liegen.
Oftmals stellt allein schon der Hauptschulabschluss ein K.O.-Kriterium dar, der dieser in der Wirtschaft nur ein geringes Ansehen genießt. Aus diesem Grund stellt vielleicht die Alternative Bundeswehr für diese Jugendlichen eine gangbare Möglichkeit dar, doch einen Ausbildungsplatz in einem leistungs- und zukunftsorientierten "Unternehmen" zu erhalten.
Mit dieser Reihe "Arbeitgeber und Ausbildungsbetrieb Bundeswehr" hoffe ich, Ihnen einen kleinen Einblick darüber verschafft zu haben, wie vielfältig und zugleich attraktiv die Bundeswehr gerade für Jugendliche, die am Anfang ihrer beruflichen Karriere stehen, sein kann.