Die Brücke bei Konflikten – Der Mediator und seine Funktionen

Jeder von uns ist sicherlich schon einmal in der Situation gewesen, mit einem Teamkollegen nicht einer Meinung zu sein. Ein produktives Streitgespräch auf sachlicher Ebene kann unter Umständen den Teamgeist und der Projektarbeit förderlich sein. Stellt sich der Kollege jedoch stur und zeigt sich kein bisschen kompromissbereit, dann kann dies zu einem ernsthaften Problem werden, insbesondere dann, wenn die Situation zudem noch auf eine persönliche Ebene abrutscht. Wenn Sie die Angelegenheit nicht mehr alleine handhaben können, dann müssen Sie Unterstützung anfordern.

Bevor ein professioneller Mediator einberufen wird, sollte man auf interner Ebene versuchen, das Problem zu lösen.

Schritt 1 – Einberufung eines Konfliktgesprächs durch einen Schlichter

Schildern Sie Ihrem Vorgesetzten die Situation unter Darlegung der groben Fakten, um ihm ein ungefähres Bild zu geben und bitten Sie ihn um seine Unterstützung als Schlichter. Ihr Vorgesetzter wird dann ein Konfliktgespräch zu dritt einberufen und Sie beide zeitnah dazu einladen.

Schritt 2 – Vorbereitung für das Schlichtungsgespräch

Bereiten Sie sich gut vor. Sammeln Sie alle Fakten und führen Sie mögliche Zeugen auf, die Konfliktsituationen mit Ihrem Kollegen beigewohnt oder diese zufällig mitbekommen haben. Versuchen Sie sich genau zu erinnern, an welchem Tag und zu welcher Uhrzeit der oder die Vorfälle statt gefunden haben und versuchen Sie sich auch an den Auslöser zu erinnern.

Schritt 3 – Das Schlichtungsgespräch

Insbesondere in verfahrenen Situationen ist es nicht einfach, dem betroffenen Kollegen gegenüber zu sitzen und keine Emotionen aufkommen zu lassen. Versuchen sie jedoch so sachlich und faktisch wie möglich zu sein. Ihr Vorgesetzter wird in seiner Rolle als Schlichter Ihnen beiden zunächst erklären, warum das Gespräch einberufen wurde. Er wird sich dann einen Überblick der Situation von Ihnen geben lassen und dann beide Seiten dazu hören, warum ein Konflikt entstanden ist.

Erwarten Sie von Ihrem Vorgesetzten nicht, dass er Partei ergreift und sich auf Ihre Seite schlägt. Auch sollten Sie nicht befürchten, dass er die Partei Ihres Kollegen ergreifen wird. Die Gründe, die Sie nennen, sollten immer auf Fakten beruhen, Emotionen sollten dabei keine Rolle spielen. Selbst wenn Ihr Kollege unsachlich werden sollte, dürfen Sie sich auf keinen Fall auf seine Ebene begeben. Darüber hinaus wird Ihr Vorgesetzter unangemessenes Verhalten sowieso nicht akzeptieren.

Schritt 4 – Die Konfliktlösung

Nachdem das Problem geschildert wurde und die Fakten auf dem Tisch liegen, muss eine Lösung zur Beseitigung des Konfliktes gefunden werden. Ihr Chef wird einige Vorschläge machen und Sie beide beraten wie Sie die Situation verbessern können. Selbst wenn Sie sich im Recht fühlen, sollten Sie trotzdem kompromissbereit zeigen und nicht auf Ihrem Standpunkt bestehen. Sicher müssen sie nicht alles bedingungslos akzeptieren, eventuelle Einwände können Sie gerne vortragen. Ihr Vorgesetzter wird die zukünftige Vorgehensweise dann nochmals zusammenfassen und Sie gegebenenfalls schriftlich festhalten.

Schritt 5 – Die Zeit danach

Eine derartige Situation hallt sicherlich noch einige Zeit nach. Versuchen Sie nicht nachtragend zu sein und sich mit Ihrem Kollegen zu versöhnen. Immerhin verbringen Sie einen Großteil des Tages mit ihm. Zu einem Konflikt gehören immer zwei und der Kollege denkt bestimmt genauso wie Sie. Es wäre schade, wenn Sie sich die Arbeitszeit mit negativen Gedanken vermiesen.