Die Bewerbungsmappe: Klemmhefter oder dreiteilige Mappe?

Die Verwendung einer dreiteiligen Bewerbungsmappe ist sicherlich Geschmackssache und auch eine Frage der Position, auf die man sich bewirbt. Wie beurteilen Personaler dreiteilige Bewerbungsmappen?

Nicht nur in Outplacement-Unternehmen, sondern auch von Bewerbern, die sich ohne Unterstützung von Dritten um eine neue Stelle bemühen, werden häufig aufwändige, dreiteilige Mappen benutzt. Diese dreiteiligen Bewerbungsmappen bestehen aus hochwertiger Pappe und tragen oft sogar noch die Aufschrift "Bewerbung".

Klappt der Leser die dreiteilige Bewerbungsmappe auf, fällt sein Blick sofort auf das Anschreiben. Faltet er diese ganz auseinander, befindet sich auf der linken Innenseite eine Klemmschiene, in der sich Dokumente wie Lebenslauf und Zeugnisse befinden. Auf der rechten Innenseite ist das Kurzprofil zu sehen, auch als so genannte "Dritte Seite" bekannt, vielfach mit Foto.  

Bewerbunsgmappe: Wie beliebt sind aufwändige Mappen tatsächlich?
Bei Kandidaten, die sich um eine Führungsposition mit einem Jahresgehalt von mehr als 60.000 € bewerben, ist eine hochwertige Mappe durchaus zielführend und sinnvoll. Bei Assistenz- und Verwaltungspositionen sowie in gewerblich-technischen Berufen und im Handwerk werden dreiteilige Mappen häufig als „overdressed“ empfunden.

Manche Unternehmen sind mittlerweile dazu übergegangen, explizit in ihren Stellenausschreibungen zu vermerken, dass auf Bewerbungsmappen aller Art verzichtet werden soll – bevorzugt wird in diesen Fällen die Übersendung der Unterlagen in einer Klarsichthülle.  

Bewerbungsmappe: Alternative Klemmhefter
Der Klemmhefter bietet, ähnlich wie die Dokumentensammlung in einer Klarsichthülle, den Vorteil, dass der Personalsachbearbeiter die Unterlagen problemlos entnehmen und kopieren kann, um diese beispielsweise an die zuständige Fachabteilung und ggf. weitere Ansprechpartner zur Prüfung weiterzuleiten.  

Der Klemmhefter sollte allerdings qualitativ hochwertig und mit einem stabilen Deckel versehen sein, der nicht schon auf dem Postweg verknickt. Oft bieten Discounter wie ALDI oder LIDL Klemmmappen für wenig Geld im Zehner-Pack an.

Dementsprechend wirkt jedoch auch die Qualität – der dünne Einband verknickt besonders schnell und die Klammer, die den Inhalt eigentlich zusammen halten soll, wirkt zwar von den Farben her poppig, dafür erfüllt sie jedoch vielfach ihren Zweck nicht in vollem Umfang. Insgesamt wirken sichtbar billige Klemmhefter unprofessionell und lösen beim Leser der Bewerbung nicht gerade den Wunsch aus, den Kandidaten näher kennen zu lernen.  

Nachteile von dreiteiligen Bewerbungsmappen
Nicht nur Personaldienstleister, sondern auch Personalverantwortliche in großen Unternehmen beklagen hauptsächlich die folgenden Nachteile:

  • die Unterlagen sind häufig nicht so einfach zum Kopieren zu entnehmen und anschließend ordentlich in die Mappe zurückzulegen
  • Da das richtige Fixieren der Unterlagen in die Klemmschiene für den Laien häufig nicht ganz einfach ist, kommen dem Personaler häufig die Dokumente schon als chaotische Loseblattsammlung entgegen geflattert, sobald er die Mappe aufklappt – einfach, weil sie nicht richtig in der Schiene festgeklemmt wurden. Dies sorgt für zusätzlichen Arbeitsaufwand und somit eventuell auch für Unmut gegenüber dem Bewerber.