Dialekt in der Arbeitswelt

Menschen, die einen starken Dialekt sprechen, haben in der Arbeitswelt manches Mal Schwierigkeiten. Damit sind nicht nur Verständnisprobleme gemeint, sondern vor allem auch Akzeptanzschwierigkeiten.
Nach Ansicht von Karriereberatern kann sich eine starke regionale Sprachfärbung bei der Besetzung von überregionalen Führungspositionen sogar sehr negativ auswirken. Das gilt insbesondere dann, wenn diese Spitzenpositionen viel mit Öffentlichkeitsarbeit oder Publikumsverkehr zu tun haben. Dann kann ein Dialekt also eine tatsächliche Karrierebremse bedeuten. Noch dazu, da mancher Entscheidungsträger aus der Personalabteilung eine ausgeprägte Sprachtönung mit mangelnder Intellektualität gleichsetzt.
 
Allerdings sollte deswegen niemand auf die Idee kommen, seinen Dialekt wegtrainieren zu wollen. Erstens ist das bewusste Überwinden dieser sprachlichen Eigenschaft so gut wie unmöglich und zweitens geht dem Betroffenen dabei seine Authentizität verloren. Sein Gegenüber würde sehr schnell merken, mit welcher Vorsicht und Überlegung er seine Worte wählt, was weniger den Eindruck hinterlässt, besonders umsichtig zu formulieren als vielmehr den Anschein, etwas langsam zu sein.
 
Viel besser und auch souveräner ist es, bei eventuellen Bemerkungen zum eigenen Dialekt mit Selbstbewusstsein und Ironie zu reagieren. Daraus kann sich auch immer ein guter Aufhänger für entspannten Smalltalk entwickeln, der in manchen Situationen ein guter Einstieg in geschäftliche Besprechungen ist.
 
Übrigens kann es in manchen Positionen, die einen regionalen Bereich abdecken, durchaus passend sein, den jeweiligen Dialekt zu sprechen. Manch ein Außendienstmitarbeiter hat es dadurch viel einfacher, mit den Kunden ins Gespräch zu kommen.
 
Auch bei der Bewerbung um eine solche Stelle wäre die Sprachtönung dann überhaupt kein Problem. Die Frage nach dem Dialekt relativiert sich allerdings auch zusehends mit dem zwingenden Gebrauch von Fremdsprachen in manchen Branchen. Außerdem lässt sich vielfach beobachten, dass sich ein Dialekt auch verliert, je länger der Betroffene aus der sprachlichen Heimat und damit dem täglichen Gebrauch dieser regionalen Sprachtönung entfernt ist.