Valentinstag: Ein verbreiteter Irrtum
„Der Valentinstag“, schreibt Wikipedia, „hat nichts mit der Sage um den als Märtyrer gestorbenen heiligen Valentin zu tun.“ Die Online-Enzyklopädie sieht wirtschaftliches Kalkül hinter dem Brauchtumstag: „An Popularität gewann er durch den Handel mit Blumen, besonders jedoch durch die umfangreiche Werbung der Floristen.“ Doch ist der Valentinstag wirklich eine Erfindung der Geschäftsleute?
Valentinstag: Smalltalk über Sankt Valentin
Der Valentinstag ist vielleicht doch keine Erfindung der Geschäftsleute. Die Wurzeln des Brauchtums sind jedenfalls kirchengeschichtlicher Natur: Sankt Valentin war bis zu seinem frühzeitigen Tod im Jahr 269 unserer Zeitrechnung Bischof im mittelitalienischen Umbrien. Zu dieser Zeit regierte 100 Kilometer weiter südlich der römische Kaiser Claudius II.
Der kriegslüsterne Machtmensch wollte die Ehe verbieten – zumindest bis zu einem gewissen Alter: Verheiratete Männer waren seiner Ansicht nach schlechte Soldaten. Valentin sah das anders. Der Bischof widersetzte sich den Anordnungen des Imperators und traute junge Paare heimlich. Sein renitentes Verhalten nahm Claudius ihm ein wenig krumm – und seit dem 14. Februar 269 hat die römisch-katholische Kirche einen Märtyrer mehr.
Valentinstag: Smalltalk über den Brauch
Der Brauch, am Valentinstag handschriftliche Grüße auszutauschen und sich eine Kleinigkeit zu schenken, ist im 17. Jahrhundert in Großbritannien entstanden. Ende des 18. Jahrhunderts gab es dann die ersten gedruckten Karten. Der Brauch schwappte über den Großen Teich und fand in den Vereinigten Staaten seine Fortsetzung.
In den 1840er Jahren begann Esther Howland mit der Massenproduktion gedruckter Valentinskarten. Weltweit werden inzwischen mehr als eine Milliarde Karten an Valentin versandt; 85 Prozent der Kundschaft sind Frauen. Doch waren es Männer, die den Brauch zu uns brachten: US-Soldaten, die im Zuge des Zweiten Weltkriegs in Deutschland einmarschierten.
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