Der Unterschied zwischen beruflichen Netzwerken und Vetternwirtschaft

Leider werden die Begriffe "berufliches Netzwerk" und "Vetternwirtschaft", auch Vitamin B genannt, oft miteinander vermengt, vielfach auch unberechtigt. Wie Sie professionell netzwerken, ohne dass der Verdacht von Mauscheleien bei potentiellen Arbeitgebern aufkommt, lesen Sie im nachfolgenden Artikel.

Für das berufliche Netzwerken bieten sich neben Business-Plattformen wie beispielsweise XING oder Linkedin auch weitere Möglichkeiten an, je nachdem, wo Ihr beruflicher Schwerpunkt liegt:

  • Beitritte zu berufsspezifischen Vereinen, Mitgliedschaften in berufsständischen Einrichtungen
  • Der Besuch von fachspezifischen Symposien und Vorträgen
  • Career Days von Firmen oder Branchen.

Wenn Sie beim Aufbau und der Pflege von Kontakten systematisch vorgehen, können Sie sich ein professionelles berufliches Netzwerk aufbauen. Voraussetzung hierfür ist allerdings, dass Sie die geknüpften Kontakte regelmäßig pflegen und sich nicht erst an jemanden wenden, wenn Sie konkret etwas von ihm möchten, z. B. einen neuen Arbeits- oder Praktikumsplatz.

Uta Glaubitz definierte die professionelle Nutzung von beruflichen Netzwerken in ihrem Buch "Der Job, der zu mir passt" folgendermaßen: "Ihre beruflichen Kontakte können Ihnen Türen öffnen – hineingehen und guten Tag sagen müssen Sie jedoch selbst."

Der Unterschied zwischen professionellen Netzwerken und Vetternwirtschaft

Leider verwechseln viele ein gut funktionierendes berufliches Netzwerk mit Vitamin B, Vetternwirtschaft oder Mauscheleien, d. h. sie bitten Familienmitglieder oder Freunde bei entsprechender Position, ihnen doch eine neue Stelle in dem Unternehmen zu verschaffen, in dem sie arbeiten. Dies hat jedoch nichts mit professionellem Networking zu tun, sondern erfüllt alle Tatbestände von Mauscheleien, die oft nicht gerne gesehen werden.

Auch wenn Ihnen durch Familie oder Freunde die Möglichkeit eröffnet werden sollte, eine neue Stelle in der Firma anzutreten, in der sie tätig sind, hüten Sie sich unbedingt davor, jeden ihrer Kollegen spüren zu lassen, dass Sie der Sohn, die Tochter, die Nichte oder der beste Freund von Herrn/Frau XY sind. Dies ist nicht nur unprofessionell, sondern wirft zudem ein schlechtes Licht auf Sie.

Viele Arbeitnehmer sind ausgesprochen genervt, wenn sich neue Kollegen oder Kolleginnen weigern, eher ungeliebte Aufgaben wie Kopierarbeiten oder Kaffee kochen zu übernehmen, verbunden mit dem Hinweis, dass man doch schließlich verwandt oder befreundet mit Herrn/Frau XY sei und solche Dinge deshalb nicht tun müsse. Zeigen Sie im Arbeitsalltag, dass Sie ein verlässlicher, kollegialer Mitarbeiter sind, der sich nicht auf seinem Status als Sohn, Cousin, Neffe oder beste Freundin im Unternehmen ausruht.