Der Mietkauf hat nicht nur Vorteile

Der Mietkauf wird immer wieder angeboten, das Modell ist simpel und klingt verlockend - erst die Immobilie mieten, später Eigentümer werden, und die vorher gezahlten Mieten werden mit dem Kaufpreis verrechnet. Aber diese Art der Immobilienfinanzierung hat auch Nachteile.

Wie funktioniert der Mietkauf genau?
Es gibt zwei Varianten des Mietkaufs. Bei einem Modell wird die Immobilie sofort gekauft und der Kaufpreis für einen bestimmten Zeitraum gestundet. Der Käufer zahlt dann eine Miete, mit der Zinsen beglichen werden, und einen Tilgungsanteil. Nach Ablauf der Mietkaufzeit wird der vereinbarte Kaufpreis gezahlt. Dieses Modell der Immobilienfinanzierung ist nur dann vorteilhaft, wenn mehr als 80 % der gezahlten Miete und Tilgung auf den Kaufpreis angerechnet wird. Wenn es prozentual weniger ist, verlieren Sie so viel von der "Miete", dass sich ein Kauf nicht mehr lohnt.

Mietkauf, Variante 2: Optionskauf
Beim Optionskauf erwirbt eine Genossenschaft oder ein Bauträger die Immobilie und vermietet sie. Dazu erhält der Mieter die Option, die Immobilie in bis zu 25 Jahren zu einem festgelegten Preis zu kaufen. Die Option kann der Mieter wahrnehmen – muss es aber nicht. Auch bei diesem Modell ist die Frage, wie viel von der Miete auf den Kaufpreis angerechnet wird.

Der Vorteil beim Optionskauf liegt darin, dass Sie flexibel bleiben und einfach auf die Kaufoption verzichten können, wenn Sie die Immobilie nicht erwerben möchten. Außerdem trägt der Bauträger oder die Genossenschaft das Risiko, dass sich die Immobilie im Wert verschlechtert.

Spart man mit dem Mietkauf Geld?
Gegenüber der regulären Miete liegt der Vorteil des Mietkaufs natürlich darin, dass Teile der Miete auf den Kaufpreis anderechnet werden. Im Gegensatz zu einem herkömmlichen Immobiliendarlehen spart man mit dem Mietkauf kein Geld, denn die Tilgungsbeiträge eines Darlehens werden zu 100 Prozent zur Tilgung der Immobilie verwendet. Die Mieten beim Mietkauf werden natürlich nie mit 100 Prozent angerechnet.