Der Businessplan: Die Konsequenzen aus der Planung

Bei der Businessplanung ist es wichtig, die richtigen unternehmerischen und strategischen Schlüsse zu ziehen und einen entsprechenden operativen Plan anzufertigen. Hier erfahren Sie, welche Konsequenzen sich aus Ihrem Businessplan für Sie ergeben.

Lassen Sie es ruhig zu, sich über einen gelungen und runden Businessplan mit "schönen" Zahlen zu freuen. Sie müssen sich sogar als Teil Ihrer unternehmerischen Strategie freuen, denn ohne Vision und Leidenschaft werden Sie auch keine Ziele erreichen. Dazu können Sie mehr auf der Website der Leadership-Akademie lesen.

Nur wenn Sie das Ergebnis Ihres Schaffens jetzt schon fühlen können, werden Sie auch genügend Kraft entwickeln, die operationale Umsetzung anzugehen. In einem weiteren Schritt, nach dem Glas Prosecco, wenden wir uns also Ihrem operativen Plan zu. Welche Konsequenzen ergeben sich aus dem Businessplan?

  1. Entwickeln der PR-Plattform
  2. Entwickeln der Akquise-Plattform
  3. Entwickeln von USP und Logo
  4. Planen der Unternehmens- und Partner-Struktur
  5. Planen der Mitarbeiter-Struktur
  6. Operationaler 3-Jahres-Plan
  7. Operationaler 1-Jahres-Plan
  8. 1st-Portfolio
  9. Einbeziehen Ihrer Privatumgebung

Wenn Sie jetzt den Eindruck haben, dass die Entwicklung des Businessplanes eine Woche dauern könnte und die Planung und Dokumentation der Konsequenzen weitere drei Wochen … dann ist das zutreffend. Das werden Sie nicht brauchen, wenn Sie nur €300,00 Existenzgründungszuschuss abholen wollen, sehr wohl aber, wenn Sie Erfolg wollen.

Ich frage Menschen, die sich bei mir bewerben immer: "Möchten Sie Erfolg und eine Karriere, oder suchen Sie nur einen Dummen, der Sie bezahlt?". Diese Frage muss sich auch jeder angehende Unternehmer in abgewandelter Form stellen. Schauen wir (hier natürlich viel zu knapp) an, was konkret zu tun ist:

1. Konsequenz aus dem Businessplan: Entwickeln der PR-Plattform
Ihr Businessplan sagt Ihnen genau, was Sie anbieten werden. Ihr erster Blick muss daher Ihrer Außenwirkung und Ihrem Marketing gelten. Sie müssen die Frage beantworten: "Was brauche ich alles, um draußen wahr genommen zu werden?"

Hier planen Sie Visitenkarten, Flyer, Preislisten, Kataloge, Homepages, Newsletter, Plakate, Annoncenwerbung, Empfehlungs-Werbung, eMail-Layouts, Netzwerkbildung, Mitgliedschaften, symbiotische Partnerschaften, BrainTrust, Internet-Foren, Blogs, AdWords-Kampagnen, Speisekarten, Kundengeschenke, und was immer noch zu Ihrer Branche passen wird. Das tun Sie noch unabhängig von Zielgruppen.

2. Konsequenz aus dem Businessplan: Entwickeln der Akquise-Plattform
Der große Unterschied zu PR-Plattform ist hier, dass die Akquise immer zielgruppenorientiert sein muss. Wie viele verschiedene Visitenkarten brauchen Sie? Wie viele verschiedene Flyer brauchen Sie? Wie viele Internetseiten? Oft lautet die Antwort "zwei", nämlich eine private und eine geschäftliche.

Falsch! Die private schauen wir hier gar nicht an. Und die richtige Antwort lautet: "So viele, wie Sie Zielgruppen haben". Jede Zielgruppe spricht eine andere Sprache, hat ein anderes visuelles Verständnis, braucht eine andere Lösung. Wenn Sie nur Material mit dem Duktus "Ich bin genial und ein Universalgenie, Kunde sehe es endlich ein und kaufe" verfassen, werden Sie nie Ihre Zielgruppen wirtschaftlich erreichen.

3. Konsequenz aus dem Businessplan: Entwickeln von USP und Logo
Erst wenn Sie wissen, wen Sie wie erreichen wollen, können Sie USP (Slogan) und Logo entwickeln. Das Logo hat nichts mit Ihrer Lust sich auszudrücken zu tun, sondern ist die verdichtetste Form aller Ihrer Marketing-Aussagen. Ebenso die USP.

Auf den Seiten der Leadership-Akademie können Sie sich ein Excel-Formular zum Ranking Ihrer "dummen" Ideen zur USP herunter laden. Es lohnt sich, hier mit möglichst wenig Emotion und viel strategischem Verstand heranzugehen. Erst jetzt kann die endgültige Form Ihres PR-Materials fertiggestellt werden.

4. Konsequenz aus dem Businessplan: Planen der Unternehmens- und Partner-Struktur
Ihr Businessplan sagt Ihnen, ob Sie allein operieren können oder Partner und Führungskräfte brauchen. Sorgen Sie unbedingt dafür, dass jeder potenzielle Partner weiß, dass unternehmerisches Engagement verlangt ist (und verlangen Sie es).

Es ist ein grober Fehler (den ich in meiner Jungend oft gemacht habe) zu meinen, dass man einen kraftlosen Mitarbeiter dadurch motiviert, dass man ihn zum Anteilseigner macht. Sie werden nur dessen Kraftlosigkeit mit dem irrationalen Wunsch einen Porsche zu fahren, kombinieren – meistens zu Ihren Lasten. Zur Partner-Struktur gehört auch die Struktur Ihrer Lieferanten.

5. Konsequenz aus dem Businessplan: Planen der Mitarbeiter-Struktur
Leiten Sie aus den Zahlen Ihres Businessplanes präzise ab, wann Sie welche Mitarbeiter brauchen und führen die Kosten rekursiv in den Businessplan zurück. Oft genug sind danach die "schönen" Zahlen deutlich weniger schön.

6. Konsequenz aus dem Businessplan: Operationaler 3-Jahres-Plan
Erfassen Sie präzise und vollständig alle operativen Schritte, die Sie in den nächsten drei Jahren tun müssen. Das können Sie noch nicht wissen? Doch, Sie können und müssen!

Möglicherweise macht auch das eine großen Aufwand, aber Sie können keine Zahlen in die Welt setzen, wenn Sie später feststellen, dass irgendein Detail nicht geht. Auch dazu benutze ich eine Excel-Tabelle, die Sie sich herunter laden können. Der 3-Jahresplan darf noch grob sein, muss aber alle wesentlichen grundsätzlichen Schritte enthalten.

7. Konsequenz aus dem Businessplan: Operationaler 1-Jahres-Plan:
Wen Sie dem 3-Jahres-Plan noch Grobheit zubilligen dürfen, muss der 1-Jahres-Plan präzise sein. Erstellen Sie im Monat vor dem Beginn des neuen Geschäftsjahres, oder eben mit dem Businessplan. Planen Sie alle Ressourcen und Voraussetzungen für jeden Schritt. Setzen Sie Termine und installieren eine Checkliste zum Controlling der Operations. Dieser Plan muss minutiös abgearbeitet werden. Er ist die Basis für Ihre Tagespläne.

8. Konsequenz aus dem Businessplan: 1st-Portfolio
Für mich ist es immer hilfreich, nach der Erstellung meines Jahresplanes zu fragen "Was ist das Wichtigste?". Das Wichtigste kann das Ertragsreichste sein oder das Aufwendigste. Entscheiden Sie es und gehen sofort diese wichtigen Dinge als erstes an (ohne allerdings die anderen ganz aus dem Auge zu verlieren).

9. Konsequenz aus dem Businessplan: Einbeziehen Ihrer Privatumgebung
Informieren Sie im Sinne von Work-Life-Balance Ihre wichtigste Umgebung von Ihrem Vorhaben (Lebenspartner, Kinder, Eltern, wichtige private Geldgeber, etc.). Sie schaffen sich so Verständnis und Verbündete, die Ihnen so viel leichter in Krisensituationen zur Seite stehen als wenn Sie sie übergehen.

Wenn Sie in einer schwierigen Partnerschaft leben, von der Sie keine Rückendeckung erwarten können, überdenken Sie diese Partnerschaft, Ihren Anteil an der schwierigen Situation und überlegen Sie, was Sie ändern können. Sie dürfen auf keinen Fall zulassen, dass Sie jeden Abend nach Hause kommen und sich in schwierigen Diskussionen dafür rechtfertigen müssen, was Sie tun, und warum noch immer nicht ausreichend Geld reinkommt.

Sie sehen, Ihr neues Business ist ein integraler Bestandteil Ihres Lebens. Sicher kann jeder selbst entscheiden, wie er sich aufstellt. Ich bin glücklich sagen zu können: "Bei mir sind Business und Privatleben eine Einheit".

In diesem Sinne werde ich Sie vielleicht einen unbequemen Weg führen, aber seien Sie sicher, er wird zu Ihrem Wohle funktionieren. Ich freue mich, Sie hier wieder zu sehen.

Ihr Hans Janotta               :