Der Arbeitstag auf Probe als Ergänzung zum Einstellungsgespräch

Laut einer aktuellen Studie unter mehr als 1.500 Personal- und Finanzmanagern wünschen sich deutsche Personalleiter die Einführung eines Arbeitstags auf Probe. 72 Prozent der Befragten in Deutschland fordern demnach einen Arbeitstag auf Probe in Ergänzung zu durchgeführten Einstellungsgesprächen.

Der Arbeitstag auf Probe
Arbeitsrechtlich haben Sie als Personalleiter die Möglichkeit, mit Bewerbern ein so genanntes Einfühlungsverhältnis zu vereinbaren. Der Bewerber hat so die Möglichkeit, Ihr Unternehmen kennen zu lernen und umgekehrt.

Das Einfühlungsverhältnis ist kein Arbeitsverhältnis. Sie haben kein Direktionsrecht und für den Arbeitnehmer besteht auch keine Arbeitspflicht.

Wichtig beim Arbeitstag auf Probe
Teilen Sie den Bewerber in dieser Zeit auf gar keinen Fall für bestimmte Tätigkeiten zu festgelegten Arbeitszeiten ein. Es handelt sich dann nämlich nicht mehr um ein Einfühlungsverhältnis, sondern ein vergütungspflichtiges Probe-Arbeitsverhältnis, das auch mündlich wirksam vereinbart werden kann.

Landesarbeitsgericht (LAG) Schleswig-Holstein,Urteil vom 17.03.2005,Az.: 4 Sa 11/05

Tipps zum Arbeitstag auf Probe
Ein Arbeitstag auf Probe kann für die Mitarbeiter, die den Bewerber in dieser Zeit betreuen müssen, eine Zusatzbelastung darstellen. Zudem müssen Sie sich von kritischen Stimmen den Vorwurf gefallen lassen, die Personalauswahl nicht effizient genug zu gestalten.
Daher sollten Sie die Eignung eines Bewerbers bevorzugt in der gesetzlich möglichen Probezeit von maximal 6 Monaten erproben und auf einen Arbeitstag auf Probe verzichten.