Demographie: Ältere Bevölkerung schafft neue Servicemärkte

Junge Menschen ziehen in die Städte, Ältere bleiben eher auf dem Land, soweit sie ein ruhiges Leben bevorzugen, so eine Untersuchung des Centre for Rural Economy der University of Newcastle/GB. Aber was erwartet Bürger und Unternehmen, die in den ländlichen Regionen mit sinkender Bevölkerung (z. B. Mecklenburg-Vorpommern, Hunsrück/Eifel, Pfälzer Wald) leben?
  • Mobile Dienstleister erleben einen Aufschwung.
    Der rollende Lebensmittelladen fährt die kleinen Dörfer zweimal in der Woche an, ebenso der Bäcker auf Rädern und der mobile Bankschalter. Schulen werden geschlossen, Gymnasien wird es nur noch in wenigen zentralen Orten geben. Teleunterricht für Grundschüler gewinnt ebenso wie Internate. Kinofilme werden mit dem Beamer im Hinterzimmer des Gasthauses gezeigt.
  • Bürgermeister verschenken Häuser an Ansiedlungswillige.
    Statt dem städtischen Linienbus gibt es einen Bürgerbus, der von ehrenamtlichen Freiwilligen gefahren wird. Arztpraxen stehen leer; die von der Krankenschwester 2-mal in der Woche betriebene Gesundheitsstation und der Arzt, der sein Sprechzimmer in ein Wohnmobil verlegt hat, stellen die medizinische Versorgung der Landbevölkerung sicher.
  • Kleinstädte profilieren sich mit besonderem Komfort als Wohnort für mobil gebliebene Senioren, Handwerker lassen sich umschulen, damit sie Häuser und Apartments für das altersgerechte Wohnen umbauen können.
Die Redaktion des „Trendletter“ schätzt die Situation so ein:
Rechnen Sie bei Marketing- und Investitionsplänen mit einer zweigeteilten Einwohnerschaft: Das Durchschnittsalter in ländlichen Regionen liegt bei 42 Jahren (steigend), in den Städten bei Mitte 30. Nutzen Sie zudem die Chancen neuer Nachfrageformate.