Delegieren im Büro: Delegieren an den richtigen Mitarbeiter-Typ (Teil 5)

Delegiere ich die Aufgabe an Mitarbeiter Beckmann oder Bonse? Beide sind in etwa gleich qualifiziert und kompetent dafür. Wer also ist vom Typ her besser geeignet?

Kennen Sie das? Sie haben bereits Aufgaben delegiert und fachlich hätte die Mitarbeiterin oder der Kollege die Aufgabe auch gut lösen können. Aber irgendwie lief alles nicht wirklich "rund". Dabei können Sie nicht genau festmachen, woran es lag. Vielleicht haben Sie die Aufgabe an den falschen "Typ" delegiert?

Damit Ihre Aufgabe auch wirklich gut erledigt wird, können Sie auch berücksichtigen, die Aufgabe an den "richtigen Typ" abzugeben. Denn nicht nur die fachliche Qualifikation sollte stimmen. Eine mögliche Mitarbeiter-Typenbestimmung nimmt beispielsweise simplify in seinen simplify Tipps vor.

Delegieren an Mitarbeitertyp 1: Der dominante Entscheider
Seine Stärke sind Entscheidungsfreudigkeit und Engagement. Motivieren Sie den dominanten Entscheider, indem Sie bei der Arbeitsorganisation an seinen Ehrgeiz und Siegeswillen appellieren. Geben Sie ihm alle nötigen Fakten. Geben Sie ihm Verantwortung und Handlungsspielraum. Vor allem aber formulieren Sie klar, welches Ziel Sie gemeinsam mit ihm erreichen wollen.

Besonders gut geeignet sind Aufgaben und Bereiche, die neu sind, die schnelles und eigenständiges Handeln erfordern. Überzeugen, "schwierige Nüsse knacken", entscheiden? Diese Aufgaben bitte an den dominanten Entscheider delegieren.

Delegieren an Mitarbeitertyp 2: Der mahnende Bewahrer
Sein Motto bei der Arbeitsorganisation könnte lauten: "Das haben wir doch immer so gemacht." Der mahnende Bewahrer möchte feste Strukturen haben und leicht nachvollziehbare Vorgaben. Ihn sollten Sie behutsam an nötige Veränderungen heranführen. Seien Sie hier sehr konkret, mit klaren und eindeutigen Vorgaben.

Geeignete Aufgaben sind alles, was mit Tradition und Kontinuität zu tun hat, beispielsweise die persönliche Betreuung langjähriger Kunden. Oder alle Aufgaben, an die der mahnende Bewahrer an bestehende Erfahrungen oder Kontakte – und seien sie noch so lange her – anknüpfen kann.

Delegieren an Mitarbeitertyp 3: Der quirlige Kommunikator
Dieser Mitarbeitertyp weiß über alle Vorgänge und die Arbeitsorganisation in Ihrem Unternehmen Bescheid. Er genießt es, in möglichst viele Bereiche eingebunden zu sein. Seine Stärke liegt oft darin, Kontakte zwischen Menschen und Abteilungen herstellen, die sonst nicht viel miteinander zu tun haben.

Stark ist dieser Typ beispielsweise darin, Teams zusammenstellen und zu koordinieren, Konflikte zu moderieren, Informationen zu sammeln und zu verteilen. Er ist auf seine Art ein Querdenker und schaut über den Tellerrand. Er hat das Potential des Unternehmens im Blick und schafft Synergien. Delegieren Sie an ihn die entsprechenden Aufgaben.

Delegieren an Mitarbeitertyp 4: Der gewissenhafte Bürokrat
Sie brauchen Zahlen, Übersichten, Statistiken, Prognosen? Dann ist der gewissenhafte Bürokrat genau der Mann oder die Frau für Sie. Wenn Sie eine Aufgabe delegieren wollen, bei denen es um Genauigkeit und Detailtreue geht, dann sollten Sie den gewissenhaften Bürokraten daran setzen. Das Ergebnis wird zu Ihrer Zufriedenheit ausfallen. Voraussetzung dafür ist allerdings, dass Sie selbst sehr klar und exakte in Ihren Vorgaben sind. Wichtig ist dabei, den zeitlichen Rahmen genau zu formulieren. Dann erhalten Sie verlässlich die gewünschten Ergebnisse.

Alle Ihre Aufgaben, die mit Zahlen, Daten und Fakten zu tun haben, sind bei ihr oder ihm bestens aufgehoben, angefangen bei Auswertungen bis zur Statistik über Ihre Umsatzentwicklung.

Abschluss-Check zu Teil 5

  • Haben Sie neben der fachlichen Kompetenz auch die persönliche Eignung bedacht?
  • Wissen Sie, wem Sie welche Aufgaben übergeben können?

Wenn Sie jetzt Ernst machen wollen mit dem Delegieren von Aufgaben, lassen Sie sich von den Erfolgsfaktoren im nächsten Teil inspirieren.