Datensicherung: Lebensdauer von Speichermedien (Teil 4)

Datensicherung heißt immer auch die Wahl der Medien. Und da geht es neben der Kapazität immer auch um die Lebensdauer. Was nützen die Kinderfotos auf CD "gesichert", wenn die CD womöglich nur 10 Jahre hält?

Bislang haben Sie in dieser Artikelserie schon interne und externe Sicherungsmöglichkeiten kennen gelernt. Jetzt geht es darum, Ihren Bedarf und Ihre Möglichkeiten zu klären, damit Sie sich für ein zu Ihnen passendes System entscheiden können.  

Wenn Sie Daten sichern oder archivieren möchten, sollten Sie auch auf die Lebensdauer der Medien achten. Gerade die Speichermedien, die sich besonders gut für die Datensicherung eignen, gibt es noch nicht lange genug, um Aussagen über deren Haltbarkeit treffen zu können. Geschätzt wird, dass DVD-Rohlinge bis zu 100 Jahre haltbar sind, allerdings gibt es auch Hinweise auf eine nur 10jährige Lebensdauer. Das dürfte den meisten Privatanwender vollkommen ausreichen – doch nachprüfen konnte diese Zeitspanne bisher niemand.

Das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik gibt folgende Übersicht:

Medium

Kapazität

Lebensdauer

Festplatte

Mehrere hundert GB

Maximal rund zehn Jahre, abhängig von sehr vielen Faktoren

CD-ROM

650-900 MB

Angaben variieren von zehn bis 100 Jahren

DVD

4,7 – 17 GB

Vermutlich bis zu etwa 100 Jahren

USB-Stick

Handelsüblich bis etwa 8 GB, es gibt auch schon Produkte mit 64 GB

vermutlich bis zu etwa 10 Jahren

Ihr persönlicher Check für die Datensicherung
Wenn Sie sich für eine Datensicherung entscheiden, können die folgenden Leitfragen helfen, Ihren persönlichen Bedarf festzustellen.

  • Welches Datenvolumen habe ich?
  • Wie wird es sich in den nächsten 2 Jahren entwickeln?
  • Welche Speicherintervalle sind bei mir sinnvoll?
  • Will ich mein komplettes System sichern oder nur meine Anwendungsdaten?
  • Welche Speichermedien kommen dafür in Frage?
  • Will ich manuell sichern oder eine Backup-Software nutzen?
  • Wie langwierig oder umständlich ist bei verschiedenen Medien die Handhabung für mich?
  • Welche Haltbarkeit der Medien brauche ich?
  • Welches Medium mit welcher Ausstattung deckt meinen Bedarf optimal ab?

Aufbewahrung der Datensicherung
Bewahren Sie die Datensicherung auf jeden Fall getrennt vom PC auf. Es empfiehlt sich sogar, dazu einen anderen Raum zu wählen. Wenn es beispielsweise in einem Büro brennt oder ein Wasserschaden entsteht, ist nicht nur der PC defekt, sondern auch die externe Festplatte auf dem Schreibtisch oder die CDs in der Schublade.

Das Speichermedium ist allerdings nur eine Seite – zusätzlich müssen Sie auch sicher stellen, dass Sie die Daten auch abspielen können, und das ist keineswegs selbstverständlich. Nach spätestens 30 Jahren sind bestehende Systeme (Betriebssysteme, Software-Programme) hoffnungslos überaltet. Beim Privatanwender sind es sogar nur zehn Jahre. Das Abspielen von Informationen, die nicht rechtzeitig in aktuelle Datenformate überführt wurden, ist dann nur noch sehr schwer oder gar nicht mehr möglich.

Letzte Rettungsanker für Ihre Datensicherheit
Sollten Ihre versehentlich gelöschten oder beschädigten Daten oder eine beschädigte Festplatte nicht mit dem Datensicherungsprogramm wieder herstellbar sein, können so genannte "Datenretter" im wahrsten Sinne des Wortes Ihre letzte Rettung sein. Dazu bieten verschiedene Softwarehersteller Programme an.  

Wenn Sie selbst damit keine brauchbaren Daten mehr herstellen können, gibt es Firmen, die Daten im Speziallabor retten können. Weil das allerdings ziemlich teuer werden kann, sollten Sie vorher klären, ob sich der Aufwand lohnt.

Beschäftigen Sie sich damit, welche Datensicherung für Sie erforderlich und sinnvoll ist. Richten Sie diese Datensicherung ein und benutzen Sie sie regelmäßig. Dieses Verfahren ist anfangs etwas aufwändig. Aber wenn es schnell und unkompliziert funktioniert, wird es ein "Selbstläufer" und gibt Ihnen das beruhigende Gefühl, für den "Fall der Fälle" gut gesichert zu sein.