Was unterscheidet einen Vorgesetzten von einer Führungskraft? Oft werden diese beiden Begriffe synonym verwendet, so dass der Eindruck entsteht, jeder Vorgesetzte verfüge automatisch auch über die einer Führungskraft zugeschriebenen Eigenschaften.
Dies ist jedoch nicht der Fall. Leadership-Kompetenzen, wie die Fähigkeit, Mitarbeiter zu führen auch genannt wird, machen sich nicht am Titel oder an einer Position fest, sondern an beobachtbaren Verhaltensweisen. Diese Eigenschaften zeichnen Führungskräfte aus.
Visionen entwickeln und Richtungen vorgeben
Von einer Führungskraft wird erwartet, dass sie über das Tagesgeschäft hinaus denkt und Möglichkeiten und Chancen erkennt. Sie entwickelt daraus Visionen für eine zukünftige Situation und richtet die Arbeit ihres
Bereiches darauf aus, indem sie den Mitarbeitern richtungsweisende Aufträge gibt.
Eventualitäten vorausdenken
Auf dem Weg durch einen Veränderungsprozess gibt es viele Stellen, an denen es kritisch werden könnte. Führungspersönlichkeiten erkennen diese Gefahrenpotenziale vor ihren Mitarbeitern oder nehmen entsprechende Signale von den Mitarbeitern mit hoher Sensibilität auf. Sie vermeiden dadurch Risiken, zeitliche oder monetäre Verluste. Sie unterscheiden aber auch echte von unbegründeten Warnungen und Gefahrenzeichen.
Durch Vernetzung Informationen sammeln
Gute Führungspersönlichkeiten sind innerhalb und außerhalb ihres Bereiches gut vernetzt. Sie erfahren dadurch viele Informationen, können diese bewerten und in ihre Überlegungen einfließen lassen. Sie teilen ihre
Informationen soweit wie möglich mit ihren Mitarbeitern.
Führungspersönlichkeiten müssen andere überzeugen und begeistern
Die Fähigkeit, zu begeistern und zu überzeugen gehört zu den Kernkompetenzen einer Führungspersönlichkeit. Sie lässt dadurch zusätzliche Initiative und Kreativität bei ihren Mitarbeitern entstehen.
Entscheidungen treffen
Nur, wenn man sich an einer Weggabelung für einen Weg entscheidet, kommt man voran. Und für Führungspersönlichkeiten gehört es dazu, diese Entscheidung auch dann zu treffen, wenn die Konsequenzen dieser Entscheidung nicht oder noch nicht vollständig transparent sind. Führungskompetenz beinhaltet auch die Fähigkeit, Situationen nach Risiken bewerten zu können und diese bewusst einzugehen.
Mitarbeiter fördern
Führungskräfte sorgen dafür, dass ihre Mitarbeiter sich weiterentwickeln. Sie ermutigen sie, fachliche und persönliche Kompetenzen auch außerhalb des gerade besetzten Arbeitsplatzes zu erwerben und sich so für die nächste Aufgabe zu qualifizieren. Die Gefahr, dass der geförderte Mitarbeiter dann nicht mehr für den eigenen Bereich zur Verfügung steht, darf eine Führungskraft hiervon nicht abhalten.
Strategien übersetzen
Vom Management kommunizierte Botschaften sind oft strategischer Natur und entsprechend abstrakt. Mitarbeiter können nur dann im Sinne dieser Strategien handeln, wenn sie die Inhalte verstehen. Führungskräfte haben daher immer die Aufgabe eines Übersetzers. Sie transferieren die Botschaften des Managements in die Sprache ihrer Mitarbeiter.
Kundenorientierung stärken
Jede, auch jede interne Abteilung, hat Kunden. Sind es keine zahlenden, externen Kunden, sind es vielleicht Kollegen oder Mitarbeiter. Führungspersönlichkeiten verstehen es, die Sichtweise der Mitarbeiter auf die Bedürfnisse derjenigen auszurichten, die die erstellten Leistungen empfangen.
Betrachten Sie Ihre eigene Arbeit, wenn Sie Führungskraft sind, mal unter diesen Aspekten. Oder vielleicht die Ihrer eigenen Führungskraft. Konnten Sie hinter jeden der acht Aspekte ein „ja“ setzen? Wie Sie als Führungskraft Ihr Team zum Erfolg führen, lesen Sie in einem weiteren Beitrag in diesem Portal.
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