Controlling: Geschichte einer alten Erfolgsstory

Erst in den letzten Jahren hat sich der Begriff Controlling fest in unseren Sprachgebrauch etabliert, so dass man das Gefühl hat, es handele sich hierbei um einen sehr jungen Bereich. Doch schon vor 2.500 Jahren begann die Erfolgsstory des Controllings! In dem folgenden Beitrag lesen Sie mehr zu diesem Thema.

Die Controlling-Geschichte begann nicht erst im 19ten Jahrhundert. Vielmehr gab es schon 400 Jahre v. Chr. im Römischen Reich Quästoren, die für die Staatskasse verantwortlich waren. Ferner waren diese "Controller" auch für die staatlichen Güter und die Informationsbeschaffung verantwortlich. Unterstützungsleistungen für Manager waren in diesem Abschnitt der Controlling-Geschichte zwar noch nicht relevant, aber die Regierung unterschützen die Quästoren bereits bei verschiedenen Aufgabenstellungen.

Die Geschichte des Controllings – Der contrarotularius

Die Begriffe Controlling und Controller sind allerdings erst viel später entstanden. Der Controller-Begriff geht auf das lateinische Wort contrarotulus (Gegenrechnung) zurück und wurde erst im Jahre 1242 in erstmals erwähnt wird.

Vom comptrarotulator zum Comptroller

Ab 1274 findet man in der englischen Literatur auch die Schreibweise comptrarotulator. Etwa 250 Jahre später entwickelte sich um das Jahr 1500 die Bezeichnung Comptroller. Man vermutet, dass sich dieser Begriff im Laufe der Controlling-Geschichte aus der ersten Silbe dieses lateinischen Wortes entwickelte, die man im angelsächsischen Schriftturm – fälschlicherweise – mit count übersetzte.

Die Geschichte des Controllings nach Gründung der USA

Bis zur Gründung der USA gab es in der Controlling-Geschichte kaum weitere Entwicklungen. Dann stieg die Bedeutung des Controllings jedoch stark an.

Von besonderer Bedeutung für die Controlling-Geschichte war ein Kongress von 1778, der die Funktion eines Comptrollers installierte, um die Ordnungsmäßigkeit und Wirtschaftlichkeit der Haushaltsführung der amerikanischen Regierung sicherzustellen.

Anglo-amerikanischer Controllership

Die Jahre 1865 bis 1890 waren in den USA durch ein starkes industrielles Wachstum gekennzeichnet. Zahlreiche Neugründungen von Unternehmen und die zunehmende Größe von Unternehmen führten zu verschärften Wettbewerbsbedingungen.

Hierdurch kam es zu einer weiteren Entwicklung in der Geschichte des Controllings, denn mit steigender Unternehmensgröße war eine persönliche Überwachung des Unternehmensgeschehens nicht mehr möglich. Es wurden neue und bessere Management-Techniken erforderlichen, um alle für die Unternehmensteuerung erforderlichen Informationen und Entscheidungshilfen zur Verfügung stellen zu können.

Kennzeichnen lässt sich diese Phase der Controlling-Geschichte auch durch einen steigenden Einfluss des Staates.

Die Geschichte des Controllings: Der erste Controller

Der wahrscheinlich erste Controller in der Geschichte des Controllings wurde 1880 bei der Firma "Atchison, Topeka and Santa Fe Railroad Company" beschäftigt. Als erstes großes Unternehmen hat 1882 die "General Electric Company" die Stelle eines Controllers geschaffen.

Dieser Entwicklung zum Trotz stockte die weitere Controlling-Geschichte und die Funktion des Controllers blieb zum Jahr 1920 eher unbekannt. Erst danach hat sich das Controlling langsam eine Position im Management erkämpfen können.

Die Geschichte des Controllings nach dem Ersten Weltkrieg

Nach dem Ersten Weltkrieg war die Controlling-Geschichte zunächst durch die Entwicklung von Instrumenten geprägt, die sich mit der Planung und Budgetierung beschäftigten. Hierdurch entstanden neue, zukunftsbezogene und einfach nutzbare Instrumente, wie zum Beispiel die Normalkostenrechnung.

Im Zuge dieser Entwicklung der Controlling-Geschichte wurde das Rechnungswesen von Secretary und Treasurer auch verstärkt an den Controller übergeben, der damit seinen Einflussbereich sowohl auf das interne als auch auf das externe Rechnungswesen ausdehnen konnte.

Entwicklung des Controllings nach dem Zweiten Weltkrieg

Geprägt wurde die Geschichte des Controllings dann durch die Weltwirtschaftskrise, den Zweiten Weltkrieg und die weitere Zunahme gesetzlicher Vorschriften.

Das im Jahr 1931 gegründete Controllers Institute of America (CIA) prägte ebenfalls die Geschichte des Controllings, denn es beeinflusste von Anfang an die die weitere Entwicklung im Controlling. Zwei Jahre später wurde dann die erste offizielle Beschreibung der Aufgaben im Controlling vom CIA festgeschrieben. Dieser Aufgaben-Katalog wurde 1940 um weitere Punkte ergänzt und veröffentlicht.

Im Jahr 1949 wurden die einzelnen Aufgaben, die im CIA-Katalog enthalten waren, zu sechs Bereichen zusammengefasst.

Geschichte des Controllings in der Bundesrepublik Deutschland

In Deutschland begann die Geschichte des Controllings erst gegen Ende des 19. Jahrhunderts. So wurde z. b. bei Krupp 1875 ein "Rechnungswesen-Revisions-Bureau" eingerichtet, dem typische Controlling-Aufgaben zugesprochen wurden (Wirtschaftlichkeitskontrolle, Budgetaufstellung, Berichtswesen etc.).

Erst gegen Mitte der 1950er Jahre wurden umfassendere Ansätze für ein Controlling in Deutschland etabliert. Dies mag auch daran liegen, dass der Controllinggedanke zunächst auf erhebliche Akzeptanzprobleme stieß, wohl auch wegen der Bezeichnung Controller.

Die 1980er Jahre der Controlling-Geschichte waren in Deutschland dann gekennzeichnet durch eine Flut neu geschaffener Controllerstellen. Die steigende Verbreitung des Controllings in deutschen Unternehmen ging einher mit der Gründung von Controlling-Organisationen (z. B. der Controller Verein e. V.) und auch dem Erscheinen ganz neuer Zeitschriften, wie zum Beispiel dem Controller Magazin.

Heute lässt sich bereits voraussehen, dass es mit der Geschichte des Controllings spannend weitergehen wird.