„Chefsprache“: Steigern Sie Ihren Führungserfolg

"Chefsprache" ist die Sprache derer, die "das Sagen haben" und dafür sorgen, dass ihre Worte gehört werden. Doch nicht immer ist das bei Führungskräften der Fall. Mit der richtigen "Chefsprache" können Sie jedoch Ihren Führungserfolg steigern.
Führungskräfte sprechen keine "Chefsprache", wenn sie
  • weitschweifig reden ("Herr Müller, wir haben im Führungsteam vereinbart, dass ab sofort die Kundenanfragen schriftlich erfasst werden sollen. Und da kam der Vorschlag vom Vertrieb, dass in allen Abteilungen, die mit Kunden zu tun haben, die neue Doku-Software eingesetzt wird. Das bedeutet für Sie natürlich Mehraufwand. Ich weiß ja, dass Sie ohnehin schon …"),
  • mittels Andeutungen und versteckten Appellen agieren ("Frau Wagner, das Protokoll müsste ich schon am 4. des Monats haben. Wäre gut, wenn es die Kollegen vorher schon mal auf ihre Punkte hin verifiziert haben."),
  • Bitten aussprechen, die bei Widerstand in Befehle umschlagen ("Herr Jonas, wären Sie wohl so nett, die Zahlen fürs Controlling fertig zu machen?" – "Keine Zeit!" – "Bitte, die haben schon 2-mal nachgefragt." – "Tut mir leid, heute geht es nicht mehr." – "Ach kommen Sie! Was soll ich denen denn sagen?" – "Morgen, vielleicht." – "Gut, wenn Sie es nicht anders wollen, dann ist das jetzt eine Dienstanweisung! Haben wir uns jetzt verstanden?!"),
  • Erklärungen von sich geben, die sich wie Rechtfertigungen anhören ("Herr Markert, bitte haben Sie Verständnis dafür, dass ich dieses Projekt an Frau Gruber geben musste. Ich weiß, dass Sie es gerne übernommen hätten, aber Frau Gruber …").
Das Problem: Diese Art mit den Mitarbeitern zu reden, fordert Widerreden, Abwehr, Bockigkeiten und vorsätzliches Überhören von Anweisungen förmlich heraus. Instinktiv entscheiden die Empfänger solcher Botschaften: "Von dem lasse ich mir gar nichts sagen." Die Gründe:
  • Vorgesetzte, die weitschweifige oder gar rechtfertigende Erklärungen abgeben, wirken auf Mitarbeiter instinktiv unglaubwürdig und unsicher. Der Volksmund benennt das Phänomen mit Formulierungen wie: "Der redet sich raus", "Der redet sich um Kopf und Kragen" oder "Der versteckt sich hinter Geschwafel."
  • Aus Andeutungen, versteckten Appellen und Bitten lesen Mitarbeiter hingegen Unsicherheit in der Führungsrolle heraus, denn offenkundig "traut sich der Chef nicht", Forderungen zu stellen. Oder wie der Volksmund sagt: "Er redet um den heißen Brei herum."
Eine wirkungsvolle "Chefsprache" zeichnet sich daher vor allem durch die Merkmale "kurz", "klar", "ruhig", "fordernd", "höflich" und "erklärend" aus. Denn nur eine kurze Sprache mit klaren Worten wirkt selbstbewusst, glaubwürdig und fest. Und nur so drückt sich positive Autorität aus. Oder wie der Volksmund sagt: "Ein Mann, ein Wort."