Holen Sie sich am besten mindestens eine „zweite Meinung“ ein und
verlassen Sie sich nicht nur auf Ihren Berater.
Fragen Sie Ihren Berater nach Referenzen, beispielsweise von Anlegern
oder Banken. Erkundigen Sie sich auch nach seiner Ausbildung und seinen Erfahrungen im Anlagegeschäft.
Seriöse Anleger werden Ihnen auf Anforderung Geschäftsberichte und ihre
geprüften Bilanzen vorlegen.
Ihr Anlageberater sollte Ihnen ein für Sie maßgeschneidertes Angebot
machen. Dafür muss er möglichst viel über Ihre Vermögenssituation, Ihre Risikobereitschaft, Ihre Anlageziele und die mögliche Dauer Ihres Investments in Erfahrung bringen.
Ein klarer Minuspunkt für den Berater ist es, wenn Sie nicht über alle
Provisionen und Zahlungen informiert werden, die er selbst vereinnahmt. Denn seit November 2007 sind Vermögensberater und Banken aufgrund der europäischen Finanzmarktrichtlinien (MIFID) verpflichtet, Sie zu unterrichten. Trotzdem wird das noch gern „vergessen“.
Ein seriöser Berater wird Ihnen nicht nur erklären, warum ein bestimmtes
Anlageprodukt für Sie besonders zu empfehlen ist. Er wird Sie auch über die spezifischen Risiken aufklären und Ihnen niemals eine „garantierte Rendite“ versprechen.
Alle im Verkaufsgespräch getroffenen Vereinbarungen sowie die
Nebenabsprachen sollten schriftlich festgehalten werden. Sie können die Punkte beispielsweise mitschreiben und sie vom Vertragspartner gegenzeichnen lassen.
Sollte Ihr Berater Sie unter Zeitdruck setzen, meint er es nicht wirklich
gut mit Ihnen. Ein seriöser Berater hat zudem nichts dagegen, wenn Sie das von ihm vorgeschlagene Geschäft über Ihre Hausbank tätigen wollen.
Bankberater oder gewerbliche Finanz- und Vermögensberater arbeiten
auf Erfolgsbasis und wollen in erster Linie ihre Hausprodukte verkaufen. Das birgt die Gefahr einer einseitigen Beratung. Wenn Sie diese von Anfang an einschränken wollen, wenden Sie sich an einen unabhängigen Vermögensberater, der provisionsunabhängig arbeiten kann. Diese müssen z.B. eine Gewerbeerlaubnis bei der Bundesanstalt für inanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) erworben haben und sind dementsprechend an Auflagen gebunden. Der Verband unabhängiger Vermögensverwalter Deutschland (VUV) e.V. kann Ihnen Adressen von Beratern in Ihrer Nähe nennen: www.vuv.de; Tel.: 069 / 66 05 50 10.
Sollte es trotz aller Vorsichtsmaßnahmen zum Absturz kommen, sollten Sie
am besten die Unterstützung eines im Anlagerecht erfahrenen Rechtsanwalts in Anspruch nehmen. Für den Fall der Fälle sollten Sie natürlich alle Unterlagen, Gesprächsprotokolle, Kontoauszüge, Prospekte und Broschüren aufheben.