Checkliste für ein Beurteilungsgespräch: Wie Sie Fehler in der Mitarbeiterführung vermeiden

Wenn Sie einen Mitarbeiter zu überschwänglich in einem Beurteilungsgespräch loben und seine Arbeit z.B. als absolut fehlerfrei und nahezu perfekt beurteilen, hat das in etwa die gleiche Wirkung, als würden Sie nichts sagen: Und: Sie verunsichern Ihren Mitarbeiter, denn bei einem solchen Beurteilungsgespräch, hat er keine Chance seine Arbeit realistisch einzuschätzen und an möglichen Fehlern zu arbeiten. Das Ziel des Beurteilungsgesprächs - dem Mitarbeiter eine realistische Rückmeldung über seine Leistung zu geben - ist damit verfehlt.

Ziel eines Beurteilungsgesprächs sollte sein, die Leistung und Erfolge des Mitarbeiters anzuerkennen und ihn für künftige Aufgaben zu motivieren. Ziel ist es aber auch, aufgetretene Schwächen zu benennen und gemeinsam daran zu arbeiten.

 Beurteilungsgespräch: 5 Tipps für Vorgesetzte

1. Offenheit
Ein erfolgreiches Beurteilungsgespräch ist nur möglich, wenn Sie offen miteinander reden. Gibt es von Seiten Ihrer Mitarbeiter Bedenken, dass dies möglich ist, ist eine Beurteilung nur eingeschränkt möglich. Vor allem in Hinblick auf Kritik an den Arbeitsabläufen und möglichen Verbesserungsvorschlägen müssen Sie damit rechnen, dass der Mitarbeiter abwehrend reagiert.

2. Objektivität
Grundlage einer jeden Beurteilung ist ein möglichst großes Maß an Objektivität. Vorschnelle Urteile sind im Beurteilungsgespräch ebenso tabu wie Spekulationen oder Gerüchte. Machen Sie sich ein eigenes Bild von dem Mitarbeiter und beziehen Sie sich im Beurteilungsgespräch allein darauf.

3. Maß halten
Ein übergroßes Maß an Lob ist genauso wenig sinnvoll wie zu viel Tadel. Zeigen Sie das richtige Maß zwischen ehrlicher Anerkennung und sachlicher Kritik.

4. Gefühle
Lassen Sie sich nicht von Ihren eigenen Gefühlen für den Mitarbeiter beeinflussen. Weder persönliche Sympathie noch Antipathie dürfen in einem Beurteilungsgespräch eine Rolle spielen.

5. Akzeptanz
Versuchen Sie die Sichtweise Ihres Mitarbeiters nachzuvollziehen. Vielleicht hat Ihr Mitarbeiter eigene Strategien, um Aufgaben anzugehen, die auch zum Erfolg führen. Kann er Ihnen dies glaubhaft versichern bzw. nachweisen, lassen Sie ihn gewähren, wenn es den allgemeinen Arbeitsablauf nicht stört. Ansonsten laufen Sie Gefahr, Ihren Mitarbeiter zu demotivieren.

Checkliste Beurteilungsgespräch: Diese Punkte sollten Sie beachten

  • Planen Sie ausreichend Zeit ein – Vermeiden Sie Termindruck.
  • Sorgen Sie für eine entspannte Atmosphäre und wählen Sie zur Gesprächseinleitung ein neutrales Thema.
  • Sprechen Sie Anerkennung und Kritik offen aus.
  • Wie schätzt der Mitarbeiter selbst seine Leistung ein? Fragen Sie nach. Ermutigen Sie Ihren Mitarbeiter zu einer ehrlichen Selbsteinschätzung. Seien Sie offen für die Sichtweise Ihres Mitarbeiters.
  • Im Beurteilungsgespräch sollten Sie nicht alleine reden. Räumen Sie Ihrem Mitarbeiter ausreichend Redeanteile ein.
  • Führen Sie Ihren Mitarbeiter durch gezieltes Fragen zu Erkenntnissen. So können Sie leichter mit ihm gemeinsam neue Strategien entwickeln.
  • Legen Sie mit Ihrem Mitarbeiter Schwerpunkte für seine zukünftige Entwicklung fest, die Sie auch mit realistischen Terminen versehen.
  • Am Ende des Beurteilungsgesprächs gehen Sie noch einmal auf die positiven Aspekte der Leistung und Entwicklung Ihres Mitarbeiters ein.
  • Bedanken Sie sich abschließend für das Gespräch und den informativen Austausch.