Was eine Bildungsmaßnahme gekostet hat und welchen Nutzen sie gestiftet hat, das finden Sie mit Hilfe von Bildungscontrolling heraus. Vor, während und nach der Maßnahme gibt es Ansatzpunkte, die für Evaluationszwecke genutzt werden können. Dabei gilt: Je früher man ansetzt, desto bessere Daten sind verfügbar. Spätere Messungen sind eigentlich bedeutsamer, scheitern jedoch oft an den fehlenden Daten.
Bildungscontrolling in der Investitionsphase
Vor Durchführung der Maßnahme wird der Ressourceneinsatz geplant und aufgezeichnet. Dazu zählen die primären Kosten der Maßnahme (Trainer, Räume etc.) ebenso, wie die Ausfallkosten der Teilnehmer und deren Reisekosten. Diese Daten sind leicht ermittelbar, geben jedoch noch nur Auskunft über die Kosten der Maßnahme, nicht über deren Erfolg.
Bildungscontrolling in der Lernphase
Beliebt ist es, während und unmittelbar nach einer Bildungsmaßnahme Stimmungsbilder zu erheben. Auf Evaluationsbögen geben Teilnehmer darüber Auskunft, ob ihnen das Seminar gefallen hat und ob es ihren Erwartungen entsprach. Abschlusstests zeigen, ob der Seminarinhalt vermittelt wurde.
Hier mit dem Bildungscontrolling aufzuhören, wäre verfrüht, denn diese Feedbacks leben noch vielfach von der vorhandenen Euphorie am Ende eines Seminars. Die Abschlusstests sagen noch nichts darüber aus, ob auch der Transfer des Seminarinhaltes in die Praxis gelingt.
Bildungscontrolling in der Arbeitsphase
Kehrt der Mitarbeiter nach Abschluss der Bildungsmaßnahme an seinen Arbeitsplatz zurück, beginnt der Praxistransfer. Erst hier zeigt sich, ob die Maßnahme richtig und erfolgreich war. Verbessert sich beispielsweise das Verkaufsverhalten nach einem Sales-Training oder verkürzt sich die Bearbeitungszeit des Schriftverkehrs nach einem Word-Seminar?
In dieser Phase fällt die Messung am schwersten. Das Bildungscontrolling steht vor dem Problem, einen Ursachen-Wirkungs-Zusammenhang herzustellen. Wie kann man beispielsweise nachweisen, dass die erhöhten Verkaufszahlen auf die Trainingsmaßnahme zurückzuführen sind?
Fazit: Viele Maßnahmen stehen für das Bildungscontrolling zur Verfügung. Je höher die Aussagekraft, desto schwieriger die Datenbeschaffung oder die Validierung der Ergebnisse. Für ein erfolgreiches Bildungscontrolling bedarf es eines Methodenmix, um an verschiedenen Stellen anzusetzen und so ein Gesamtbild zu erhalten.