Bewerbungsmappe und Bewerbungsunterlagen richtig gestalten

In diesem Artikel erkläre ich Ihnen, welche Bewerbungsunterlagen Ihre individuelle Bewerbungsmappe noch enthalten soll und wie Sie die Bewerbungsmappe so gestalten dass sie im schlimmsten Fall nicht ungelesen im Papierkorb des Arbeitgebers landet sondern diesen dazu veranlasst, Sie zu einem Vorstellungsgespräch einzuladen.

Neben dem Bewerbungsanschreiben, der Visitenkarte jeder Bewerbung, gehört in die Bewerbungsmappe u.a. noch der Lebenslauf.

Der Lebenslauf in der Bewerbungsmappe
Neben dem persönlichen Anschreiben, das als erstes in der Bewerbungsmappe gelesen wird, gilt der Lebenslauf als zweitwichtigste Unterlage. Der Lebenslauf gibt chronologische Auskunft darüber, was Sie in ihrem Leben bisher alles gemacht haben. Grundsätzlich ist die übliche Form des Lebenslaufs die tabellarische Darstellung. Die Aufsatzform ist in der heutigen Zeit eher untypisch und wird auch nur noch dann verwendet, wenn dies ausdrücklich gewünscht wird.

Als letzter Schritt folgt die Bewerbungsmappe
Haben Sie alle erforderlichen Unterlagen für die Bewerbungsmappe zusammen, so folgt die Mappe selbst. Als erstes sollten Sie hier auf eine professionelle Bewerbungsmappe zurückgreifen, auch wenn diese etwas kostspieliger ist. Auch hier zählt wieder der erste Eindruck.

Schnellhefter oder andere Heftsysteme vermitteln dem Arbeitgeber einen eher negativen Eindruck. Da es Bewerbungsmappen in den unterschiedlichsten Farben zu kaufen gibt, sollte man bei der Wahl der Farbe auf die Firmenfarben des Unternehmens, bei den man sich bewirbt, beachten. Sollte die Bewerbungsmappe nicht in den Firmenfarben erhältlich sein, so sind dezente Farbtöne wie rot, blau und schwarz zu bevorzugen.

Der Lebenslauf in den Bewerbungsunterlagen
Der Lebenslauf in der Bewerbungsmappe beginnt mit der Überschrift "Lebenslauf" oder dem lateinischen Begriff "Curriculum Vitae". Anschliessend folgen dann die persönlichen Angaben zu:

  • Name Vorname
  • Geburtsdatum und Geburtsort
  • Aktuelle Anschrift (Straße, PLZ, Ort, ggf. auch Bundesland und Land)
  • Telefonnummer und E-Mailadresse
  • Staatsangehörigkeit
  • Familienstand (auch Angaben ob man in einer Lebensgemeinschaft lebt)
  • Anzahl der Kinder

Nach den persönlichen Angaben folgt dann in chronologischer Reihenfolge der berufliche Werdegang, wobei die zuletzt ausgeübte Tätigkeit an oberster Stelle steht. Hierbei ist wichtig zu beachten, dass folgende Angaben enthalten sind:  

  • Zeitraum der Tätigkeit
  • Ausgeübte Tätigkeit
  • Firma   

Nachdem der berufliche Werdegang lückenlos aufgegliedert wurde, folgen die schulische Ausbildung und die Studiengänge, die man durchlaufen hat. Nach der schulischen Ausbildung folgen im gleichen Stil die sonstigen Qualifikationen, die man erworben hat und im Anschluss daran dann die Sprachen, die man beherrscht. Auch Besonderheiten, die einem ausmachen, wie beispielsweise Auslandsaufenthalte, Ehrenämter die man begleitet etc. sollte man im Lebenslauf erwähnen.

Angaben über die Religionszugehörigkeit, Krankheiten, sexuelle Orientierung usw. haben im Lebenslauf nichts verloren und dürfen während Vorstellungsgesprächen auch nicht gefragt werden. Diese Angaben können Sie getrost vernachlässigen bzw. wenn Sie danach gefragt werden oder diese preisgeben sollen, auch falsch beantworten. Wichtig bei der Erstellung des Lebenslaufs ist nicht unbedingt, dass die chronologische Reihenfolge von oben nach unten oder von unten nach oben aufgeführt wurde, sondern maßgeblich, dass er einen sogenannten roten Faden verfolgt, übersichtlich ist und keine Leerzeiten aufweist.

Wichtig beim Lebenslauf ist außerdem, dass hier auch das Passfoto angebracht werden soll. Im Regelfall befindet sich dieses in der oberen rechten Ecke. Achten Sie hierbei darauf, dass es sich um ein professionelles Passbild und nicht um ein zusammengeschnittenes Urlaubsfoto handelt. Bedenken Sie, dass Ihr Passfoto das erste Bild Ihrer Person ist, das der Arbeitgeber zu sehen bekommt und auch hier gilt wie so oft: "Der erste Eindruck zählt."

Auch sollte das Passfoto nicht auf den Lebenslauf aufgeklebt werden sondern immer so angebracht sein, dass der Arbeitgeber dieses später beispielsweise für die Personalakte nutzen kann. Aber der Lebenslauf ist noch längst nicht alles, was eine Bewerbungsmappe enthalten sollte. Als nächstes folgen dann Zeugnisse und Nachweise über erworbene Qualifikationen.

Zeugnisse und Qualifikationsnachweise in den Bewerbungsunterlagen
Hierbei sollte man ebenfalls chronologisch vorgehen und mit den Schulzeugnissen beginnen. Aber auch andere Qualifikationsnachweise, die einen für die beworbene Stelle qualifizieren, sollten Sie der Bewerbungsmappe beifügen. Verwenden Sie aber nur die relevanten Dokumente, denn es gilt der Grundsatz: "Weniger ist manchmal mehr"

Fügen Sie Ihrer Bewerbungsmappe nicht jeden Nachweis bei, den Sie irgendwann einmal erworben haben wie beispielsweise eine Urkunde für den schönsten Garten der Saison, sondern nur solche, die im Zusammenhang mit der Stelle wichtig sein können: Fachliche Weiter- und Fortbildungen

  • Ausbildungen im Bereich der EDV
  • Führerscheine (Gablerschein, Klasse BCE usw.)
  • Sprachausbildungen
  • Lizenzen usw.

Eine saubere und sorgfältige Gestaltung der Bewerbungsmappe samt Inhalt ist das A und O der Bewerbung. Verunreinigungen wie Kaffee- oder Fettflecken, Eselsohren, vergilbtes oder nach Rauch riechendes Papier sind absolute K.O.-Kriterien bei Ihrer Bewerbungsmappe. Deshalb ist bei der Erstellung und Zusammenstellung der Bewerbungsmappe unbedingt darauf zu achten, dass solche Verschmutzungen und Beschädigungen nicht auftreten. Auch Korrekturen mit Tipp-Ex und dergleichen sind unbedingt zu vermeiden.

Wenn Ihr "Kunstwerk" Bewerbungsmappe fertiggestellt ist und alle Kriterien erfüllt wurden, die eine gute und ansprechende Bewerbungsmappe ausmachen, dann verpacken Sie diese in ein möglichst dickes Briefkuvert, um das Knicken bei der Beförderung zu verhindern und zu gewährleisten, dass die Bewerbungsmappe unbeschädigt beim Empfänger ankommt.

Liegt Ihre Bewerbungsmappe nun dem Arbeitgeber vor, so heißt es warten. Mehr können Sie nicht tun. Vermeiden Sie es, aus Nervosität heraus dauernd in der Personalabteilung des Arbeitgebers anzurufen und sich über den Stand ihrer Bewerbung zu informieren. Sie sollten dem Arbeitgeber ca. 14 Tage Zeit geben, Ihre Bewerbungsmappe zu sichten und zu entscheiden, ob Sie der richtige Bewerber für die ausgeschriebe Stelle sind oder nicht.

Im Regelfall erhalten Sie unverzüglich nach Entscheidung eine Mitteilung darüber, ob Sie in die engere Auswahl kommen oder nicht. Dauerndes Anrufen beim Arbeitgeber innerhalb dieser 14 Tage kann dazu führen, dass der Arbeitgeber genervt reagiert und Sie sich so mögliche Jobchancen selbst vermasseln. Es kann vorkommen, dass es Arbeitgeber gibt von denen Sie nichts mehr über den Stand ihrer Bewerbung hören werden. In solchen Fällen ist es legitim, dass Sie nach ca. 14 Tagen beim Arbeitgeber anrufen und sich erkundigen, um Gewissheit zu erlangen. Beherzigen Sie die hier aufgeführten Punkte, so verbessern Sie ihre Chancen bei der Stellensuche.