Bewerbungen: Lebenslauf (Teil 3)

Bei den Daten zum schulischen und beruflichen Werdegang sowie zu Ausbildung und ggf. Studium im Lebenslauf scheiden sich häufig die Geister. Werden die Schulen im Lebenslauf überhaupt noch aufgezählt, wenn der Abschluss dreißig Jahre zurückliegt? Muss ich sämtliche Zeiten der Nichtbeschäftigung nennen? Werden die Aufgaben an den jeweiligen Arbeitsplätzen genannt? Und welche Form ist die bessere - die chronologische oder die amerikanische (vom heutigen Zeitpunkt rückwärts laufend)? Sie erhalten hier wieder eine Menge Tipps, so dass Sie für den Aufbau Ihres individuellen Lebenslaufs eine gute Entscheidungsgrundlage haben.

Ein paar Worte zum Thema "Chronologie im Lebenslauf"
Grundsätzlich befürworte ich für den Lebenslauf den chronologischen Aufbau, beginnend mit dem am weitesten zurückliegenden Datum. Warum?

  • Das menschliche Gehirn denkt im Zeitablauf logisch von zuerst bis dann, von früher über heute bis später, von der Vergangenheit über die Gegenwart in die Zukunft. Gestalten Sie Ihren Lebenslauf rückwärts laufend, muss sich der Leser häufig neu orientieren, was u. a. Zeit bei der Auswertung kostet.
  • Sind Sie derzeit arbeitssuchend, steht im Lebenslauf in der so genannten amerikanischen Form unter dem Punkt "Berufliche Praxis (oder wie auch immer Sie die Kategorie nennen möchten)" genau diese Information an erster Stelle. Grundsätzlich ist gegen die amerikanische Form nichts einzuwenden, die Informationen werden aus dem Lebenslauf so oder so hervorgehen. Die Frage lautet daher: Sehen Sie in diesem Aufbau einen Nachteil für sich? Dann sollten Sie auf die chronologische Form umstellen.

Wichtig: Sobald Sie sich für eine Form entschieden haben, sollten Sie diese konsequent im gesamten Lebenslauf anwenden, um Unruhe im Ablauf zu vermeiden.

Die Schulbildung im Lebenslauf
Im Lebenslauf sollten Sie die einzelnen Stationen der besuchten Schulen dann auflisten, wenn Sie Schulabgänger sind und sich um Ausbildungs- und/oder Praktikumsplätze bewerben. Achten Sie darauf, den erreichten Abschluss deutlich hervorzuheben.

Liegt Ihr Schulbesuch etliche Jahre zurück, reicht es in den meisten Fällen aus, im Lebenslauf den erreichten Schulabschluss mit Angabe des Jahres aufzunehmen.

Berufsbildende Schulen und solche, die Sie zum Zweck der Fort- und Weiterbildung besucht haben, sollten hier nicht erwähnt, sondern den entsprechenden Kategorien "Berufsausbildung" und "Weiterbildung" zugeordnet werden, z. B. Berufsvorbereitungsjahre, Berufsgrundbildungsjahre, Höhere Handelsschulen etc.

Die Berufsausbildung im Lebenslauf
Spätestens ab dieser Kategorie sollten Sie im Lebenslauf detaillierte Daten nennen können. Ob bei einer schulischen Ausbildung oder einer betrieblichen Ausbildung im dualen System, die Angabe von Monat und Jahr ist hier Standard. Nennen Sie den erlernten Beruf sowie den Namen und den Ort der Schule bzw. des ausbildenden Unternehmens.

Die Angabe der Prüfungsnote ist keine Pflicht und kann wegfallen, zumal Sie das Prüfungszeugnis bzw. den Gesellenbrief zu den Unterlagen dazulegen sollten. Stattdessen können Sie gern betonen, dass Sie die Prüfung zum Beispiel vor der Industrie- und Handelskammer erfolgreich abgelegt haben.

Beispiel:

08.1992 – 07.1995

Ausbildung als Bürokaufmann
Chr. Wagner GmbH & Co. KG, Hannover
Abschluss vor der IHK Hannover-Hildesheim

Die Schreibweise des Datums im Lebenslauf
Schreiben Sie den Monat immer zweistellig, das Jahr vierstellig und trennen Sie sie mit einem schlichten Punkt statt mit einem Schrägstrich. So gibt es keine Irritationen beim Lesen und jeder weiß, was gemeint ist. Achten Sie außerdem darauf, dass Ihr Textverarbeitungsprogramm aus dem Bindestrich keinen so genannten verlängerten Geviertstrich macht, da dieser ausschließlich im Fließtext als Gedankenstrich vorgesehen ist.

Sie können diese Einstellung z. B. in MS Word ändern unter dem Menüpunkt Extras – AutokorrekturOptionen. Wenn Sie dann noch vor und nach dem Bindestrich jeweils ein Leerzeichen setzen, ist die Lesbarkeit Ihrer Daten annähernd perfekt.