Betriebliche Bildungsarbeit: Einführung

Um die Wettbewerbfähigkeit der Unternehmen im demographischen Wandel stärken zu können, muss die betriebliche Bildungsarbeit neue Methoden entwickeln, bzw. alte anpassen. Mit dem Einsatz neuer bzw. optimierter Methoden stellt sich die Kontrolle der Lernziele als besondere Anforderung an die Bildungskonzepte.

Der Erfolg einer Qualifikation im Rahmen der betrieblichen Bildungsarbeit hängt ganz wesentlich von der Wahl der richtigen Lehrmethode ab. Bei Qualifizierungsmaßnahmen für ältere Mitarbeiter/innen sind aktive Lehrmethoden, Gruppenbildung und Maßnahmen am Arbeitsplatz sinnvoll. Dies trifft natürlich auch auf Qualifizierungen für jüngere Mitarbeiter/innen zu.                                            

Erfahrungswissen einbinden.   
Will man das Erfahrungswissen älterer Mitarbeiter/innen einbinden, ist arbeitsplatznahes Lernen auf jeden Fall zu bevorzugen, denn eine Qualifizierung während der täglichen Arbeit am Arbeitsplatz garantiert den Praxisbezug und zeigt die Sinnhaftigkeit des Handelns auf. Zudem bleiben die Mitarbeiter/innen produktiv.

On-the-job-Methoden (am Arbeitsplatz) sind kurzfristig umsetzbar, der Organisationsaufwand ist gering und die Trainingszeit kann dem Lerntempo der Mitarbeiter/innen bequem angepasst werden.

Durch das "learning by doing" eignen sich die Mitarbeiter/innen neue Kenntnisse, Fähigkeiten und Verhaltensweisen an, der Wissenstransfer erfolgt weitgehend problemlos. Bei On-the-job-Methoden arbeiten Führungskräfte und Mitarbeiter/innen direkt zusammen. Daher ist das Wissen über das unterschiedliche Lernverhalten von Alt und Jung eine Grundvoraussetzung für den erfolgreichen Abschluss einer Qualifizierung.  

Beispiele gut geeigneter Methoden für Ältere:

  • 1. Übertragung von Sonderaufgaben 

Anwendbar sowohl für jüngere, als auch ältere Mitarbeiter/innen. Durch die Übernahme von Sonderaufgaben wird den Mitarbeiter/innen Gelegenheit gegeben, einmalig anfallende Arbeiten zu übernehmen und eigenverantwortlich zu lösen. Diese Methode wird häufig bei der Entwicklung von Führungskräften eingesetzt.

Sie eignet sich auch für ältere Mitarbeiter, für die keine Aufstiegsmöglichkeit mehr vorgesehen ist. Ein Nachteil ist sicherlich, dass Sonderaufgaben nur temporär angelegt sind. Deshalb sollten mit der Vergabe von Sonderaufgaben auch Beratungsaufträge oder Stellvertreterpositionen verbunden werden.

  • 2. Job-rotation

Die Mitarbeiter/innen einer Arbeitsgruppe oder Abteilung wechseln in festgelegten     Abständen ihre Arbeitsplätze und lernen somit alle Arbeitsplätze und Anforderungen in ihrem unmittelbaren Arbeitsbereich kennen. Job-rotation kann auch als Einzelmaßnahme durchgeführt werden (weitere Methoden in der nächsten Ausgabe).