Besser schreiben mit Hemingway: Fünf Tipps

Vielleicht haben Sie den Spruch auch schon mal gehört: "Ich kann nicht gut schreiben, ich bin doch nicht Hemingway." In der Tat, Sie sind nicht Hemingway, aber Sie können eine Menge von Hemingway lernen. Denn Hemingway pflegte einen besonderen Schreibstil, der klar und einfach war. Entdecken Sie mit mir, wie Ernest Hemingway uns helfen kann, besser zu schreiben.

1. Besser schreiben: Kurze Sätze

Hemingway war dafür bekannt, kurze Sätze zu schreiben und alles schmückende Beiwerk zu streichen. Er kam direkt auf den Punkt, ohne lange um den heißen Brei herum zu reden.

Seine größte schriftstellerische Leistung war wohl die Aufgabe, eine Geschichte mit 6 Worten zu schreiben: "Zu verkaufen, Baby-Schuhe, nie genutzt." In Englisch: "For sale, baby shoes, never used."

2. Zu Beginn kurze Absätze

Warum sollten Sie zu Beginn kurze Absätze wählen? Das hat einen ganz einfachen Grund. Der Leser wird stärker in den Text hineingezogen, wenn er gut aufbereitete Häppchen zu lesen bekommt. Wenn der erste Absatz bereits 12 Zeilen lang ist und ohne Unterbrechung, sieht das eher aus wie eine "Textwüste". Damit können Sie Ihren Leser nicht zum Weiterlesen bewegen, im Gegenteil, Sie schrecken ihn eher ab. 

3. Kraftvolle Worte

Nutzen Sie wie Hemingway kraftvolle Worte wie Leidenschaft, kraftvoll, fokussiert, bis zur Erschöpfung kämpfend, Berge versetzend, voller Emotionen… Damit kann sich der Leser viel besser identifizieren. Je bildhafter und anschaulicher Ihre Texte sind, desto leichter lassen sie sich lesen, und desto mehr bleibt beim Leser haften.

4. Seien Sie positiv statt negativ

Hemingway war sicherlich nicht der heiterste Zeitgenosse seiner Zeit. Aber in seinen Texten suchte er stets die positive Beschreibung. Sie kennen das Bild vom Glas mit 50 % Inhalt. Hemingway hätte vom halbvollen Glas statt dem halbleeren Glas gesprochen. Anstatt von einer schmerzhaften Prozedur hätte er von wenig Komfort gesprochen.

5. 4 Regeln reichen nicht aus

Hemingway hatte in der Tat nur vier Regeln, die er 1917 als Jugendreporter in Kansas City erhielt. Aber wie alle guten Werbetexter wissen, reichen vier Regeln nicht aus, um die besten Texte zu schreiben. Und nach einigem Recherchieren bin ich auf den vielleicht besten Tipp von Hemingway gestoßen:

"Ich schreibe eine meisterhafte Seite und 91 schlechte Seiten", beichtete Hemingway 1934 seinem Kollegen F. Scott Fitzgerald. "Ich versuche die schlechten Seiten in den Papierkorb zu schmeißen."