Bei der Berufswahl auf Trends achten
Jährlich liefert die Agentur für Arbeit neue Zahlen – darunter auch eine Übersicht der jeweils zehn beliebtesten Ausbildungsberufe für Jungen und Mädchen. Wer sich genau auf diese Berufe bewirbt, kämpft gegen eine Vielzahl von Mitbewerbern, denen eine begrenzte Zahl von Ausbildungsplätzen gegenübersteht. Die Folge: Eine drastische Reduzierung der eigenen Chancen auf einen Ausbildungsplatz.
Das können Sie vermeiden. Indem Sie sich vorab genau informieren, welche Ausbildungsberufe mit Ihrem Qualifikationsprofil in Frage kommen. So kann es dann statt der "Friseurin" auch die "Visagistin" oder die "Kosmetikerin" sein – bei den Jungen statt des "Kochs" der "Konditor". Oder aber Sie schauen sich nach außergewöhnlichen Berufen um, von denen der Markt bei derzeit rund 350 Ausbildungsberufen auch eine Menge zu bieten hat.
Schauen Sie sich nach Alternativen um
Kennen Sie die Berufe des Sport- und Fitnesskaufmanns, der Segeltuchmacherin, der Modistin (Hüte) oder des Böttchers (Fässer)? Wissen Sie, was ein Revolverdreher tut oder die Bestattungsfachkraft?
Haben Sie gewusst, dass es ebenso eine Ausbildung zum Speiseeishersteller wie zum Spielzeughersteller gibt? Da gibt es auch den Bühnenmaler oder gar die Fachkraft für Süßwarentechnik – mit Spezialisierung auf Schokolade?
Ein Blick auf diese und weitere ungewöhnliche Berufe lohnt sich. Denn wer
beispielsweise Geigenbauer werden will, muss zwar etwas länger nach
einem Ausbildungsbetrieb suchen – doch er hat dafür meist auch nur
wenige Mitbewerber. Und in vielen Fällen auch bessere
Zukunftsperspektiven. Und erstaunlich oft gibt es in diesen Berufen auch
attraktive Lehrlingsgehälter.
Wichtig ist, dass Sie für sich Ihre persönlichen Rahmenbedingungen klären:
- Welche Kenntnisse, Interessen und Fähigkeiten bringe ich für den Beruf mit?
- Bin ich für den gewählten Beruf körperlich und seelisch geeignet?
- In welchem räumlichen und persönlichen Umfeld möchte ich die nächsten Jahre leben und arbeiten?
- Welche längerfristigen Ziele habe ich – auch in Bezug auf die Vereinbarkeit von Familie und Beruf?
- Was muss mir ein Beruf bieten und was möchte ich auf keinen Fall?
Verwenden Sie auf die Berufswahl ausreichend Zeit und entscheiden Sie für sich ganz alleine – denn Sie werden diesen Weg gehen. Niemand aus Ihrer Familie und auch keine Freunde können Ihnen da etwas abnehmen. Also beweisen Sie jetzt Eigenverantwortung und suchen Sie Ihren Ausbildungsberuf mit Verstand und guter Informationslage aus.
Das Internet, Berufsberater, Medien, Familie, Freunde, Bekannte, die Schule und die Arbeitsagentur sind Füllhörner voller Information und Unterstützung. Sie dürfen sie ruhig nutzen!