Es gibt Menschen, die glauben (oder hoffen?), dass mit dem Abschluss der Ausbildung oder des Studiums das Lernen ein Ende habe. Doch um auf dem Arbeitsmarkt des 21. Jahrhunderts zu bestehen, müssen Sie sich auch später immer weiter qualifizieren – nur dann bleiben Sie beruflich auf dem Laufenden.
Außerdem ist Flexibilität gefordert, denn insbesondere am Anfang Ihrer beruflichen Laufbahn kann es sein, dass Sie häufig zwischen mehrere Stationen wechseln. Unbefristete Verträge sind auf dem Arbeitsmarkt sehr selten; viel wahrscheinlicher ist es heutzutage, dass Sie sich von einem Zeitvertrag zum nächsten hangeln oder nach einigen Berufsjahren einen Quereinstieg in eine ganz andere Branche machen.
Berufliche Weiterbildung: Lücken im Lebenslauf schließen
Begriffe wie „Patchwork-Biografie“ und „lebenslanges Lernen“ (lifelong learning) sind aus dem heutigen Arbeits- und Berufsleben nicht mehr wegzudenken – die „Patchwork-Biografie“ hat sogar schon den Weg in den Duden gefunden.
Auch die vielgefürchtete „Lücke im Lebenslauf“ lässt sich nicht mehr unbedingt vermeiden. Doch gerade wenn Sie eine Zeit lang arbeitslos sind, sollten Sie die Möglichkeit der beruflichen Weiterbildung nutzen, um Ihre Chancen auf dem Arbeitsmarkt zu erhöhen.
Berufliche Weiterbildung: Fördermöglichkeiten und Angebote
Eine berufliche Weiterbildung kommt theoretisch für jeden in Frage, denn es gibt verschiedene Fördermöglichkeiten, die Sie in Anspruch nehmen können. Seit 2003 kann man bei der Agentur für Arbeit einen Bildungsgutschein beantragen, der Ihnen bei Vorliegen der Förderungsvoraussetzungen auch gewährt wird. Dazu gehört natürlich vorab die individuelle Feststellung des jeweiligen Bildungsbedarfes.
Auf der Website der Agentur für Arbeit finden Sie mit KURSNET eine Datenbank, die Sie kostenlos und aktuelle über die Möglichkeiten zur beruflichen Weiterbildung informiert.
Auch die Bundesregierung hat angesichts der Situation auf dem Arbeitsmarkt die Notwendigkeit der beruflichen Weiterbildung erkannt. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung hat im April 2008 die Konzeption für das „Lernen im Lebenslauf“ verabschiedet. Ziel der Qualifizierungsinitiative der Bunderegierung ist es, die individuellen Lebens- und Arbeitschancen der Bürger zu erhöhen – unter anderem durch Einführung einer „Bildungsprämie“ und einer verbesserten Bildungsberatung.