Benachteiligter FC Bayern: 50 Jahre Fußball-Bundesliga im Smalltalk

Jedes Jahr Anfang August endet die fußballlose Zeit. Dann nimmt die Bundesliga ihren Betrieb wieder auf. Das tut sie seit 1963. Blicken Sie im Smalltalk zurück auf die Gründungssaison. Und verblüffen Sie mit einem wenig bekannten Fakt über den FC Bayern München.

Beginnen Sie den Smalltalk mit dem WM-Desaster 1962

1962 beschloss der DFB die Einführung einer Fußball-Bundesliga. Gründe dafür gab es gleich mehrere. Sie waren sportlicher, finanzieller und rechtlicher Natur. Im Monat zuvor war die Weltmeisterschaft in Chile zu Ende gegangen. Die deutsche Elf hatte so schlecht abgeschnitten wie noch nie seit ihrer Nachkriegswiederaufnahme in den Weltfußballverband FIFA. Im Viertelfinale war das letztmals von Sepp Herberger trainierte Ensemble gegen Jugoslawien ausgeschieden. Einen Gegner, gegen den man sich bei den Weltturnieren 1954 und 1958 in der gleichen Runde jeweils durchgesetzt hatte.

Um sportlich künftig wieder konkurrieren zu können, wollte man den Wettbewerbsalltag daheim spielerisch aufwerten. Ältere Smalltalk-Teilnehmer erinnern sich: Bevor die Bundesliga als höchste Klasse eingeführt wurde, gab es fünf regionale Oberligen. Nachdem dort alle Mannschaften zweimal gegeneinander gespielt hatten, mussten die Besten noch einmal ran: In zwei Vierergruppen mit Hin- und Rückspielen ermittelten sie die beiden Teilnehmer am Endspiel um die Deutsche Meisterschaft. Waren die Oberligen Süd und West spielerisch stark, wurden die wenigen Spitzenteams vor allem aus dem Südwesten und aus Berlin im Ligaalltag kaum gefordert.

Smalltalk über Profitum und Amateurstatus

Leistungshemmend wirkte sich auch der Amateurbetrieb aus. Fast alle Kicker gingen tagsüber einem Beruf nach und konnten erst anschließend trainieren. Handgelder für Vereinswechsel wurden heimlich bezahlt. Offiziell blieben sie verboten. Um Rechtssicherheit in diese Grauzone zu bringen, wurde der Lizenzspieler eingeführt.

Bis zu 500 Mark als Grundgehalt durfte er verdienen. Hinzu kamen Sieg- und Punktprämien. Keine Regel ohne Ausnahme: Für Stars wie Uwe Seeler vom HSV oder Fredi Heiß von 1860 München durfte auch mal das Fünffache gezahlt werden. Sonst wären sie nach Italien gewechselt.

Wie aber sollte die neue Liga aussehen? Und werde durfte in ihr spielen? Auch darüber müssen Sie im Bundesliga-Smalltalk reden!

Smalltalk über eine Zeit, als der FC Bayern es sehr schwer hatte

Bei der ersten Frage einigte man sich rasch auf einen Spielbetrieb mit 16 Mannschaften. Als Qualifikationsmaßstab wurden die Platzierungen der letzten Jahre in den Oberligen herangezogen. Ein Schlüssel aus sechs Süd-, fünf West-, drei Nord-Vereinen und je einem Vertreter aus Südwest und Berlin spiegelte das Kräfteverhältnis in etwa wider. Doch auch hier gab es eine Ausnahme: Das Saarland, erst 1957 durch eine Volksabstimmung wieder zur Bundesrepublik gehörig, sollte ebenfalls einen Bundesligisten stellen dürfen.

Der 1. FC Saarbrücken spielte zwar nicht schlecht; doch reichten die Qualitäten längst nicht an diejenigen des Vereins heran, der das Bauernopfer abgeben musste. Ausgerechnet Bayern München wurde der Zugang zur Bundesliga verwehrt! Auch mit dem Aufstieg ein Jahr später klappte es nicht: Im letzten Qualifikationsspiel unterlag man ausgerechnet einem Vertreter aus dem rivalisierenden Bundesland. Den Rest wird Ihr Smalltalk-Gegenüber kennen: Die Bayern stiegen 1966 in die Bundesliga auf. Bis heute folgten 22 Meistertitel. Einen hatte man bereits 1932 errungen, sodass es insgesamt 23 sind.