Bei diesen Marketing-Methoden sollten Sie vorsichtig sein

Marketing-Methoden wie: „Kann ich Ihnen zu Ihrem Handy noch dieses Etui empfehlen?“ verhindern, dass aus Gelegenheitskäufern loyale Stammkunden werden. Zu diesem Ergebnis kommt eine Umfrage von Accenture. Die Unternehmensberatung hatte 1.300 Konsumenten gefragt, was sie dazu bringt, ein Geschäft wieder zu verlassen. Ganz oben auf der Liste der nervigen Marketing-Methoden: Cross Selling.
Marketing-Methoden: Cross-Selling nervt die Kunden
Nichts nervt die Kunden mehr, als wenn das Verkaufspersonal versucht, weitere Ware ungefragt an den Mann zu bringen. 70 Prozent aller Befragten gaben an, in diesem Fall „wahrscheinlich“ oder „sehr wahrscheinlich“ zur Konkurrenz zu gehen. Interessant dabei: Cross-Selling wird sogar als noch lästiger empfunden als unfreundliches Personal – in allen Einkommensschichten.
Trend-Einschätzung: In Zukunft jagen Einzelhändler der Konkurrenz nicht nur mit guten Preisen die Kunden ab – sondern auch mit angenehmen Marketing-Methoden und Umgangsformen. Zusatzverkäufe mit der Brechstange bringen zwar kurzfristigen Umsatz, vergraulen aber langfristig die Kundschaft. Die Champions wissen das: Die Kaffeehauskette Starbucks etwa verkauft schon länger erfolgreich CDs mit der Musik, die in den Filialen gespielt wird; darauf hingewiesen werden die Kunden aber niemals ungefragt.

Gefährliche Marketing-Methoden: Vorsicht bei Produkten mit eingebautem guten Zweck
Auch vielleicht gut gemeinte Marketing-Methoden mit angeblich eingebautem guten Zweck nerven die Kunden. Es war eine der großen Wohltätigkeitsaktionen der letzten Jahre: Unter dem Schlagwort „Red“ taten sich unlängst Konzerne wie Armani, Apple oder American Exress zusammen, um Geld für afrikanische Aids-Opfer zu sammeln. Spezielle Produkte kamen auf den Markt, etwa ein iPod mit rotem Gehäuse. Der bekannte Popsänger Bono von der Gruppe U2 führte die Kampagne an.
Ergebnis: Der Werbefeldzug kostete 100 Mio. Dollar – und brachte nur 18 Mio. Dollar an Spenden ein.

Und das ist kein Einzelfall: Produkte mit eingebautem Wohltätigkeitsfaktor verlieren in der Gunst der Konsumenten. Nur noch 14 Prozent aller Amerikaner sind bereit, mehr für ein Produkt zu bezahlen, das einen guten Zweck unterstützt. Vor drei Jahren lag der Wert noch bei 28 Prozent (Studie: Cone, Boston). US-Marketer sprechen bereits von „Cause Fatique“ – Konsumenten sind des (guten) Zwecks müde.