Banken: So schafft der Wandel neue Zuliefermärkte

Vorbild für die Bank der Zukunft: die Citibank. Sie ist die größte und profitabelste Bank der Welt – und zeigt, worauf sich Kunden der Banken künftig einzustellen haben. Wir stellen Ihnen dieses Geschäftsmodell kurz vor.

Geschäftsmodell:

  • Weltweit einheitliche Marke. Grenzüberschreitend homogene Dienstleistungen, der Geldautomat in New York funktioniert so wie der in Frankfurt.
  • Filialgeschäft ist ein Wachstumsgeschäft – und nicht, wie für deutsche Banken, ein Rückzugsmarkt. Die Einsicht bei der Citibank: Der persönliche Kontakt zum Kunden ist das Ansaugende für neues Geschäft. Pro Filiale branchenweit die niedrigsten Kosten. Hoher Automatisierungsgrad: 70 Prozent der Transaktionen werden an Terminals, Telefon und Computer abgewickelt (Branche sonst: 40 Prozent).
  • Nach innen: radikale Kostenorientierung, keine Luxus-Büros für Vorstände, ständige Überprüfung der Kostenposition.
  • Produktion: hohe Investitionen in Technologie. Wird ein Unternehmen von außen zugekauft, wird die IT-Seite sofort vereinheitlicht, keine Insellösungen (die Zahl der Systeme im Kreditkartenprozess wurde von 24 auf 2 reduziert). Ergebnis: 6,4 Prozent IT-Kosten am Umsatz (Deutsche Bank: 13,6 Prozent). Befund in der Branche: Von 100 Euro Umsatz sind 70 Euro Kosten. Bei der Citibank sind es 45.

Beispiel Sparkassen: Viele der S Institute haben einen Kostenanteil am Umsatz zwischen 70 und 80 Prozent, nur wenige schaffen 50 (Quelle: Marktstudie mm1). Problem vor allem: die Produktionstiefe. Würden Auto-Hersteller heute noch arbeiten wie Banken, hielten sie sich eigene Herden mit Kühen, aus deren Häuten das Leder für die Sitze erzeugt wird. Um auf-gestauten Restrukturierungsbedarf abzudecken, bietet sich ein interessanter Markt:

  • Strategieberatung,
  • IT-Outsourcing
  • ausgelagerte Personaldienste
  • ausgelagerte Backoffice-Dienste
  • Fusionsbegleitung, M&A

Perspektive: Die Zahl der selbständigen Sparkassen halbiert sich in den nächsten zehn Jahren. Die Allianz verkauft Teile der Dresdner Bank. Die Commerzbank wird als erste Opfer einer Übernahme, weil Kapitalreserven zu schwach sind. Aufnehmende Bank etwa die Lloyds TSB.