Ausbildung 2011: Die Lage für Bewerber

Die Lage auf dem Ausbildungsmarkt 2011 sieht aus Sicht der Bewerber ziemlich gut aus. Selten waren die Chancen so gut, eine Ausbildung im Wunschberuf zu erlangen. Aus Sicht der Betriebe dagegen ist die Lage angespannt. Gute Bewerber werden immer seltener.

Die Zahlen der Bundesagentur für Arbeit sind eindeutig: Zwischen Oktober 2010 und Mai 2011 wurden der Ausbildungsvermittlung knapp 425.000 Ausbildungsplätze gemeldet. Das sind 43.200 mehr als im Vorjahreszeitraum. Prozentual entspricht das einem Anstieg von mehr als 11 Prozent. Die Betriebe bemühen sich demzufolge händeringend um Schülerinnen und Schüler, um sie für eine Ausbildung zu gewinnen.

2011: Bewerber für eine Ausbildung nehmen tendenziell ab 
Für den einzelnen Bewerber bedeutet das im Jahr 2011: Er kann sich in vielen Fällen Hoffnung machen, eine Ausbildung in dem Beruf zu beginnen, in dem er sich das wünscht. Viele werden am Ende der Bewerbungsphase mehrere Angebote haben und haben dann die Wahl. Ihnen spielt nicht nur die erhöhte Ausbildungsbereitschaft der Betriebe in die Karten. Es kommt hinzu, dass es immer weniger Schulabgänger gibt und folglich die Zahl der Bewerber tendenziell abnimmt. 

Und genau hier liegt das Problem aus Sicht der Betriebe: Sie erhalten weniger Bewerbungen und damit auch weniger qualitativ gute. So lag die Zahl der unbesetzten Ausbildungsstellen im Mai 2011 bei knapp 198.000. Das sind 26.000 mehr als im Vorjahr. Hier deutet sich ein harter Wettbewerb um Auszubildende in den letzten Wochen vor dem Ausbildungsstart nach der Sommerpause an. Ausbildung 2011 bedeutet für Ausbildungsbetriebe in erster Linie: Werben um junge Bewerber. 

Mehr Bewerber 2012? Ausbildung geschickt verkaufen 
In den nächsten Jahren wird die Entwicklung ähnlich sein. Bereits im Herbst 2011 geht der Kampf um Auszubildende im Jahr 2012 los. Vor allem ein guter Ruf als Ausbildungsbetrieb dürfte dem einzelnen Unternehmen helfen, um Bewerber anzulocken. Konkret bedeutet das:

  • Viel und gute PR in Sachen Ausbildung machen
  • Mit innovativen Ausbildungsprojekten Aufsehen erregen
  • Kontakte zu Schulen aufbauen und dort Ausbildungsmarketing betreiben
  • Das Web 2.0 mit seinen sozialen Netzwerken nutzen, um potenzielle Azubis anzusprechen
  • Attraktive Veranstaltungen wie einen Tag der offenen Tür jugendgerecht durchführen