Aufmerksamkeit durch Provokation

"Mallorca soll deutsch werden!" So titelte die Bild-Zeitung vor einiger Zeit. Ziel der Überschrift? Möglichst viele Leser gewinnen. Wie? In diesem Fall durch Provokation. Durch eine provozierende, Emotionen weckende Überschrift.

Wenn Sie Ihr Publikum aufwecken wollen, einen prägnanten Einstieg in ein Thema brauchen oder den üblichen "Trott" einmal gezielt durchbrechen möchten, dann ist richtig dosierte Provokation ein sehr praktikables Mittel.

Was ist Provokation?
Im Allgemeinen versteht man unter Provokation einen absichtlich herbeigeführten, überraschenden Normbruch, der den anderen (in unserem Fall die Zuhörer) in einen offenen Konflikt hineinziehen und zu einer Reaktion veranlassen soll.

Wann funktioniert Provokation?
Entscheidend für den Erfolg der Provokation ist die Überraschung! Wenn Ihre Zuhörer (ihr Publikum) die Provokation erwartet, sind sie darauf vorbereitet und die Wirkung verpufft.

Wann ist eine Provokation erfolgreich?
Eine Provokation ist dann erfolgreich, wenn die andere Seite zu einer Reaktion genötigt wird.

In unserem Fall kann es sich hierbei um eine lebhafte Diskussion handeln, weil die andere Seite aus der Reserve gelockt wurde, es kann aber auch sein, dass mit einer gezielten Provokation einfach nur gesteigerte Aufmerksamkeit bei der Zuhörerschaft bewirkt wurde. Was in vielen Fällen das Ziel ist und völlig genügt.

Grundsätzliches zur Provokation
Grundsätzlich setzen erfahrene Redner Provokation als Stilmittel nur sehr dosiert und wohlüberlegt ein. Ansonsten besteht die Gefahr, dass sie über das Ziel hinaus schießen und sich das Publikum zu sehr angegriffen fühlt, oder dass dem Redner aufgrund der Provokation eine inhaltlich missverständliche Position zugeschrieben wird. Zum guten Schluss darf nicht unerwähnt bleiben, dass zu häufiges verwenden dieses Stilmittels den Effekt zerstören.