Arbeitsstress – Ursachen, Symptome und Möglichkeiten der Bewältigung
Ob im Alltag oder Job, Stress gehört zum Leben dazu. Er ist eine natürliche körperliche Reaktion auf bestimmte äußerliche Reize. Dauerhafter Stress macht allerdings krank. Dies gilt sowohl für die Psyche als auch den Körper. Wichtig ist ein Ausgleich zum Abbau. Lesen Sie hier, wie es zu Stress kommt und wie Sie ihn bewältigen können.
Wann passiert Stress und wie kommt es dazu?
Das Gefühl der Überforderung nimmt immer weiter zu. Stress kann in vielen verschiedenen Situationen aufkommen. Die instinktive Reaktion kommt vom „fight or flight“. Sie hilft dabei, den Körper bei Herausforderungen oder Situationen, die man als bedrohlich empfindet, zu erhöhter Leistungsfähigkeit oder Wachsamkeit anzuspornen. Man befindet sich im „Alarmzustand“. Dabei werden Stresshormone wie Cortisol ausgeschüttet. Wenn man kein Ventil und keinen Ausgleich zum Stress hat, kann er zu psychischen und körperlichen Krankheiten führen.
Häufige Auslöser für Stress sind:
– Arbeit: hoher Leistungsdruck und das Gefühl, man muss ständig erreichbar sein
– Zeitdruck: Vereinbarkeit von Familie und Beruf fällt schwer
– Krankheit
– Perfektionismus: (zu) hohe Ansprüche an sich selber
– Finanzielle Sorgen
Vor allem im Job wird oft ein hoher Druck empfunden: Meist müssen viele Aufgaben erledigt werden, doch es mangelt an der benötigten Zeit. Dies geht mit einem ständigen Leistungs- und Termindruck einher. Auch Schichtarbeit, Überstunden, schlechte Bezahlung und zu wenig Anerkennung oder sonstige Unzufriedenheit im Job sind Stressoren. So können innere oder äußere Reize eine Stressreaktion auslösen.
Was ist Stressbewältigung?
Entwickeln Sie verschiedene Strategien, um Stress gezielt abzubauen und besser damit umgehen zu können. Generell handelt es sich bei der Stressbewältigung, die auch als Stressmanagement bezeichnet wird, um einen Begriff für Methoden und Tipps, die dabei helfen können. Um die Gesundheit, Leistungsfähigkeit und das Wohlbefinden zu erhalten, ist es wichtig, den gezielten Umgang mit stressigen Momenten zu erlernen. Sie bauen dabei eine Widerstandsfähigkeit auf. Die eigenen Ziele zu definieren, ist eine wichtige Voraussetzung für ein optimales Management. Es ist immer unerlässlich, gegen Stress vorzugehen.
Welche Symptome treten bei Stress auf?
Die Reaktionen auf Stress sind sehr verschieden. Einige blühen in den Momenten auf, während andere darunter erheblich leiden. Mögliche psychische Symptome sind:
– Überforderung
– Permanente Anspannung und Gereiztheit
– Burnout, sich ausgebrannt fühlen
– Depressionen
Körperliche Erkrankungen sind:
– Tinnitus
– Schlafmangel
– Kopf- und Rückenschmerzen
– Verspannungen
– Magen-Darm-Probleme
– Appetitlosigkeit
– Herzrasen, Bluthochdruck und andere Beschwerden oder Erkrankungen des Herz-Kreislauf-Systems
Tipps für eine Stressbewältigung
Um negativem Stress entgegenzuwirken, sollten Sie die Warnsignale Ihres Körpers erkennen und rechtzeitig hinterfragen: Was stresst mich? Wann und wobei entsteht Stress? Wie kann ich ihn vermeiden? Erstellen Sie sowohl privat als auch beruflich eine To do-Liste. Erfassen sie darauf alles, was Sie erledigen müssen. Legen Sie die Hauptaufgaben fest, das heißt, setzen Sie Prioritäten.
Hilfreich bei der Stressbewältigung und -vermeidung sind außerdem:
Regelmäßige Pausen
Schaffen Sie sich Freiräume für Erholung und Entspannung. Widmen Sie sich Dingen, die Ihnen dabei helfen, neue Kräfte zu sammeln. Regelmäßige Pausen und das richtige Zeitmanagement sind die Grundlage für ein gelungenes Stressmanagement. Konzentrieren Sie sich auf das Wichtigste. Nehmen Sie ein Bad, gehen Sie spazieren, lesen Sie, trinken Sie gemütlich eine Tasse Tee oder gönnen Sie sich eine Belohnung. Alles, was Ihnen guttut, hilft beim Stressabbau, denn dabei werden Glückshormone ausgeschüttet, die für Wohlbefinden und Entspannung sorgen.
Aktive Entspannungs- und Atemübungen
Sie können Stress durch Entspannungsmaßnahmen abbauen. Jeder kann sie erlernen. Es gibt verschiedene Möglichkeiten:
Die progressive Muskelentspannung ist eine Technik, mit der Sie muskuläre Spannungen beeinflussen können. Hierbei geht es darum, bestimmte Bereiche des Körpers an- und danach zu entspannen, um einen gelösten Gesamtzustand zu erzielen.
Beim autogenen Training lernen Sie mit speziellen Formeln, den Körper zu entspannen. Auf diese Weise soll eine Tiefenentspannung erreicht werden.
Bei der Meditation konzentrieren Sie sich auf eine Sache, beispielsweise auf ein Bild oder Wort, um einen Zustand der inneren völligen Ruhe zu erzielen.
Nutzen Sie Atemtechniken, denn sie lösen innere Unruhe und Verkrampfungen. Sie verbessern die Sauerstoffversorgung im Gehirn.
Sport treiben
Um die Balance zu wahren, müssen Sie in Bewegung bleiben. Es gibt für jeden eine Sportart, die Spaß macht. Dabei wird der Kopf frei und Stress abgebaut.
Nein sagen lernen
Stressbewältigung bedeutet auch, hin und wieder Nein zu sagen. Dies gilt umso mehr bei Dingen oder Situationen, die Sie nicht betreffen, beispielsweise wenn ein Mitarbeiter erkrankt ist und Sie dessen Arbeiten zusätzlich übernehmen sollen. Nein zu sagen, ist Übungssache.
Professionelle Hilfe
Oftmals lehnen Menschen Hilfe aufgrund des Stolzes oder der befürchteten Erwartung anderer ab. Lassen Sie sie zu, falls nötig, z. B. durch Stressmanagement mit einem Entspannungspädagogen. Er hilft beim mentalen Training, unterstützt dabei, die Stressursachen zu erkennen, einen gesunden Umgang damit zu entwickeln und er findet Lösungsmuster für Stressmomente. Wie Untersuchungen zeigen, kann die Anspannung oftmals bereits durch Gespräche mit empathischen Menschen verfliegen. Oft finden sich gemeinsam auch Lösungen für Probleme.
Als schädliche Stress-Bewältigungsmethoden gelten:
– Alkohol, Nikotin und Drogen
– Beruhigungstabletten
– Schlafmittel
Dies alles beseitigt nicht die Ursachen und es kann eine Abhängigkeit entstehen.
Fazit
Es kommt im Berufs- und Privatleben immer häufiger zu erhöhten Belastungen. Doch Dauerstress, der durch innere oder äußere Reize ausgelöst werden kann, fördert gesundheitliche Schäden, wenn die Balance zwischen An- und Entspannung aus dem Gleichgewicht gerät. Eine gezielte Stressbewältigung hilft dabei, dem vorzubeugen. Dabei geht es um die Beseitigung und Vermeidung psychischer und körperlicher Reaktionen. Vieles hilft beim Stressabbau, beispielsweise Entspannungsmethoden, Sport oder auch ein psychologischer Berater, der dabei hilft, Stresssituationen zu erkennen, aktiv zu vermeiden bzw. persönliche Bewältigungsstrategien zu entwickeln.
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