Immer wieder wurde in den letzten Jahrzehnten in der Gleichberechtigungsdebatte (Gender Mainstreaming) der Versuch unternommen, Frauen die Vorteile für den Einstieg in männerdominierte Berufe und Branchen als besonders attraktiv darzustellen. Aber der Erfolg ist mäßig.
Arbeitergeberattraktivität hängt auch von Berufswahlentscheidungen ab. Immer wieder wählten junge Mädchen vorrangig typische Frauenberufe wie Verkäuferin oder Friseurin, Jungen entschieden sich für gewerblich-technische Berufe. Ob diese Entscheidungen unter der heutigen aktuellen Arbeitsmarktpolitik und dem zu erwartenden rapiden Anstieg der Gesundheits- und Dienstleistungsberufe ein neuer Akzent verliehen werden muss, sei dahin gestellt.
Aber die Berufswahlentscheidungen in den letzten Jahrzehnten hatten auch mit dazu beigetragen, dass die Entlohnung niedriger und die Karriereaussichten bei den Frauen schlechter waren als bei den Männern. Diese Aspekte von Gender Mainstreaming und Diversity bedürfen einer grundlegenden Korrektur.
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"Die Traumjobs für Frauen" – Arbeitergeberattraktivität auf dem Prüfstand
Unter diesem ersten Teil des Titel veröffentlichte die FAZ am 13. Dezember 2009 Studienergebnisse der Beratungsfirma Universum, die 27.000 Männer und Frauen Studenten und Studentinnen oder Männer und Frauen über 40 Jahre, mit Hochschulabschluss und Berufserfahrung befragten . Die Ergebnisse zeigen, dass es Unterschiede zwischen den Geschlechtern über die Arbeitgeberattraktivität gab:
Traumarbeitgeber der Frauen (Wirtschaftswissenschaftlerinnen)
- Deutsche Lufthansa
- BMW Group
- Ikea Deutschland
- Auswärtiges Amt
- Porsche
- L’Oréal Deutschland
- Beiersdorf
- Unilever
- Audi
Zwar befand sich bei den Männer die Deutsche Lufthansa auch noch auf Platz 5 der Arbeitgeberattraktivität, aber z. B. Ikea mit Rang 23 oder L’Oréal mit Platz 103 machten die Unterschiede im Berufswahlverhalten deutlich.
Nun will ich nicht so weit gehen und das Zitat in der FAZ verallgemeinern, dass "Kosmetik, Reisen, Luftfahrt und Mobilität vor allem Frauen ansprächen." Aber die folgenden Erklärungsmodelle für dieses unterschiedliche Berufseinstiegsverhalten bleiben häufig recht unzureichend.
Natürlich ist eine gute Diversitypolitik, eine familienorientierte Personalpolitik oder ein weiblicher Karriereplan ein bestimmendes Element der Entscheidung, aber die Berufswahlentscheidungen lassen sich dadurch nicht restlos erklären. Diese Tools der Personalpolitik oder Einstiegspositionen in den traditionell von Frauen bevorzugten Arbeitsfeldern Marketing und Personal lassen sich auch bei den für Frauen wenig attraktiven Banken finden.
Wie kann man die Arbeitgeberattraktivität steiegern?
Nur das Zusammenspiel von Berufswahlorientierung in der Schule und Hochschule und ein ausgewogenes und attraktives Personalkonzept lässt die Arbeitgeberattraktivität ansteigen.