Arbeiten ohne Arbeitsbewilligung: moderne Sklaven auf der Baustelle

Auch im 21. Jahrhundert gibt es auf der Welt Arbeitsplätze mit menschenunwürdigen Bedingungen. Immer wieder findet man negative Schlagzeilen aus Südamerika, China, Nepal, Indien und Sri Lanka. Aber auch in Mitteleuropa gibt es öfters wieder Baustellen, wo illegal Menschen beschäftigt sind. Wie Ihre Baustelle ethischen Grundsätzen entspricht, erfahren Sie hier.

Vor einiger Zeit war in den Medien zu erfahren, dass auf einer Baustelle für die WM in Katar dutzende Todesfälle unter Bauarbeitern und Handwerkern die Weltöffentlichkeit erschüttert haben. Diese mussten unter menschenunwürdigen Bedingungen auf der Baustelle ihre Arbeit verrichten. Viele davon sind an verschiedensten Arbeitsunfällen oder Herzversagen verstorben.

Am meisten betroffen sind in vielen Ländern ausländische Gastarbeiter, die wie Sklaven von den Bauunternehmungen gehalten werden. Überfüllte Unterkünfte, enorme Hitze, kein Wasser und kein Essen sind an der Tagesordnung. Der Reisepass wird diesen armen Menschen abgenommen und oft wird monatelang kein Lohn bezahlt.

Auch in Europa werden Menschen von einzelnen Unternehmen ausgenutzt. Meistens sind Immigranten und Arbeitslose davon betroffen. In vielen Städten gibt es Sammelpunkte, meistens in der Nähe eines Arbeitsamtes oder in der Nähe von Ausländerwohnheimen. Diese Menschen werden tageweise illegal auf einer Baustelle beschäftigt und bekommen wenn überhaupt einen geringen Tageslohn.

Sie sind nicht krankenversichert und fallen unter Schwarzarbeit. Da sie nirgends angemeldet sind, können sie sich auch nicht gegen menschenunwürdige Arbeitsbedingungen zur Wehr setzen. Aber auch Inländer müssen oft unter sehr bedenklichen Bedingungen arbeiten und bekommen dafür einen sehr geringen Lohn.

Achten Sie in ihrem Unternehmen auf folgende Grundsätze:

  • Beschäftigen sie nie illegal Arbeitskräfte
  • Sorgen Sie dafür, dass die Arbeitsplätze immer dem neuesten Stand des Arbeitsschutzes entsprechen
  • Melden Sie Ihre Arbeitnehmer sofort bei der zuständigen Behörde und bei der Sozialversicherung an
  • Vergewissern Sie sich, dass der betreffende Arbeitnehmer für die eingeteilte Arbeit ausreichend Qualifiziert ist.
  • Auf jeder Baustelle sind dort arbeitende Personen vor Antritt der Arbeit sicherheitsmäßig einzuweisen und zu schulen.
  • Stellen Sie den Arbeitnehmern saubere, sichere, hygienische und den aktuellen Grundsätzen entsprechenden Unterkünfte zur Verfügung.
  • Zahlen Sie Ihren Beschäftigten einen der Leistung, der Arbeit und den Tarifverträgen entsprechenden Lohn aus.
  • Stellen Sie sanitäre Anlagen zur Verfügung
  • Sorgen Sie für ausreichend Verpflegung, wie Wasser, Nahrungsmittel, etc.
  • Stellen Sie sicher, dass Ihre Beschäftigten ausreichend vor Hitze, Kälte und sonstigen gesundheitsgefährdenden Bedingungen geschützt sind.
  • Stellen Sie jedem Arbeitnehmer eine persönliche Schutzausrüstung zur Verfügung.
  • Beachten Sie die Richtlinien und Verordnungen des Arbeitsschutzes.

Zusammenfassung:
Eigentlich versteht es sich von selbst, dass Unternehmen alle Grundsätze zur Einstellung von Arbeitnehmern und des Arbeitsschutzes einhalten müssen. Leider gibt es auch in den europäischen Ländern immer wieder schwarze Schafe. Wichtig ist es auch neben dem Arbeitsschutz auch ethische Grundsätze im Betrieb und auf der Baustelle für saubere und menschengerechte Arbeitsbedingungen anzuwenden.

Weiterführende Links:

Warum Arbeitsschutz für Unternehmen so wichtig ist

Ihre Pflichten als Arbeitgeber und Sicherheitsfachkraft