Anzahl der Bewerbungen um einen Ausbildungsplatz sinkt: Was nun?

Wenn Sie einen Ausbildungsplatz anbieten, dann können Sie in der Regel auch mit Bewerbungen rechnen. Aber reichen diese aus und stimmt die Qualität? Viele Unternehmen sehen sich jedenfalls weniger (guten) Bewerbungen gegenüber.

Früher war alles anders, könnte man hier tatsächlich anmerken. Und in der Tat: Geht es um die Bewerbungen um einen von Ihnen angebotenen Ausbildungsplatz, dann hat sich einiges geändert. Noch vor wenigen Jahren standen die Bewerber in vielen Unternehmen Schlange. Und derjenige, der den Zuschlag erhalten hat, konnte sich glücklich schätzen.  

Heute hat sich einiges gedreht. Viele Unternehmen schätzen sich selbst glücklich, wenn sie einen Ausbildungsplatz besetzen können. Das gilt vor allem für zahlreiche Handwerksbetriebe und insbesondere für solche in den neuen Bundesländern. Hier macht sich an der Anzahl der Bewerbungen bemerkbar, dass es junge Menschen im Osten der Republik teilweise nicht gehalten hat.

Aber auch bundesweit schlägt der demografische Faktor zu. So dürfte die Anzahl der Schulabgänger nach Angaben des Bundesinstituts für Berufsbildung zwischen 2009 und 2020 von gut 870.000 auch ca. 755.000 zurückgehen.

Was tun, wenn immer weniger Bewerbungen pro Ausbildungsplatz eintreffen?
Der Trend zu weniger Bewerbungen hält schon einige Jahre an. Noch im Jahr 2006 haben mehr als 946.000 junge Menschen die Schulen verlassen. Innerhalb von 3 Jahren ist damit ein Rückgang von 8% zu verzeichnen. Wer in dieser Zeit einen Ausbildungsplatz in einer “nur“ halbwegs attraktiven Branche zu besetzen hatte, der hat diese Entwicklung ohne Frage mitbekommen.  

Da sich diese Entwicklung nicht aufhalten lässt – schließlich sind die Bewerber von morgen heute schon geboren –, müssen sich ausbildende Unternehmen damit abfinden und andere Mittel finden, um möglichst viele und gute Bewerbungen pro Ausbildungsplatz auf sich zu ziehen. Dazu bieten sich folgende Maßnahmen an:  

  • Attraktive Betriebspraktika anbieten: Viele Schüler müssen solche Praktika in den Klassen 8 und 9 absolvieren. Nutzen Sie so die Chance, die jungen Menschen bereits früh auf ihren Ausbildungsbetrieb hinzuweisen und bieten Sie den Schulen Ihre Kooperationsbereitschaft an.  
  • In die Schulen gehen: Unternehmen, die in den Schulen ihren Ausbildungsbetrieb und entsprechende Berufe vorstellen, haben nachweislich bessere Chancen, Ihre Ausbildungsplätze aufgrund zahlreicher guter Bewerbungen zu besetzen.  
  • Tag der offenen Tür veranstalten: Gestalten Sie Ihren Tag der offenen Tür als Tag der Ausbildung. Bieten Sie ein attraktives Rahmenprogramm und laden Sie Schüler, Eltern und Lehrer in Ihren Betrieb ein. Dort präsentieren Sie sich von der besten Seite. 
  • Pressearbeit forcieren: Wenn Sie ausbilden, dann lassen sie das die regionalen Medien wissen. Umso mehr über ihre Ausbildungsarbeit geschrieben wird, desto bekannter machen Sie Ihren Betrieb für junge Bewerber und deren Eltern. So besetzen Sie auch Ihren letzten freien Ausbildungsplatz.