Ein Graf, der zugleich den Doktortitel hat, diese Kombination ist nicht unbedingt alltäglich. Aber geht es Ihnen nicht auch so? Gerade weil sie so selten vorkommen, bereiten einem Anrede und Anschrift bei Briefen an solche Kunden und Partner besonders viel Kopfzerbrechen. Wie müssen Sie nun korrekt lauten? Der Artikel zeigt, wie Sie Empfänger mit Adelstitel richtig anschreiben.
Haben Sie einen Geschäftspartner oder einen Freund, der einen Adelstitel träg? Spätestens bei der schriftlichen Korrespondenz könnten Fragen aufkommen. Denn wie man bei einem Doktortitel das "Dr." nicht vergessen darf, sind auch bei Baron, Freiherr und Co. bestimmte Regeln zu beachten.
Bei Baron, Graf, Fürst etc. taucht weder "von" noch "Herr/Frau" in der Anrede auf. Bei "Freifrau/Freiherr" fällt der Adelstitel in der Anrede weg, dafür bleiben "Herr/Frau" und "von" erhalten. Ganz schön kompliziert – finden Sie nicht? Lesen Sie im Folgenden, wie Sie Adelstitel korrekt verwenden.
Zunäcsht einmal sollten Sie sich merken, dass Sie im Adressfeld den kompletten Titel nennen müssen. Nennen Sie hier auch die Bestandteile, die in der direkten Anrede wegfallen. Eine kleine Besonderheit gibt es beim Wörtchen "von". Dieses dürfen Sie auch im Adressfeld mit "v." abkürzen. Sollte es sich bei dem "von" aber nicht um einen Adelstitel handeln, sondern um einen ganz normalen Namen, beispielsweise "Helge von Keller", dann müssen Sie das "vor" auch im Adressfeld ausschreiben.
Die Reihenfolge des Adelstitels:
In welcher Reihenfolge müssen Sie nun die Anredefloskel aufbauen? Erst der Herr oder erst der Baron? Die Reihenfolge ist nach dem deutschen Namensrecht fest geregelt. Halten Sie daher unbedingt die folgende Reihenfolge ein:
- Herr/Frau… Vorname… Adelstitel… von (normalerweise mit der Abkürzung v.) … Nachname…
Konkret heißt es also mit erfundenen Namen:
- Frau Hildegard Gräfin v. Reichenberg
- Herr Maximilian Freiherr v. Altenau
- Frau Isabella Herzogin v. und zu Rosental
- Herr Alexander Baron v. und zu Mühlhausen
Es ist aber auch möglich, dass Sie Anreden und Adressköpfe finden, in denen diese Regelungen nicht eingehalten werden. Dann handelt es sich meist um die traditionelle Anschrift, in der der Adelstitel das "Herr/Frau" ersetzt. Für diese traditionelle Regelung setzen Sie einfach den Adelstitel nach vorne, dieser entfällt dann nach dem Vornamen.
Die richtige Anrede
Jetzt haben Sie gelernt, wie Sie einen Baron in der schriftlichen Korrespondenz anschreiben müssen. Wie aber schaut es mit der Anrede aus? Schreiben Sie dafür einfach "Sehr geehrter Baron Münchhausen" oder "Sehr geehrte Gräfin Bayertal". Das "Herr7Frau/ fällt in der direkten Anrede weg. Auch auf das "von" können Sie in der Anrede verzichten.
Kompliziert wird es beim Freiherrn
Eine ganz andere Regelung gilt für den Titel "Freiherr/in". Hierbei verzichten Sie ganz auf den Adelstitel und verwenden in der Anrede nur das "von". Heißt Ihr Geschäftskunde also Maximilian Freiherr von Bayental, schreiben Sie einfach nur "Sehr geehrter Herr v. Bayental".
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