Burnout ist keine Modediagnose, sondern seit vielen Jahrzehnten bekannt. Vor etwa 100 Jahren kannte man die sogenannte „Nervenschwäche“. Diese war besonders bei Lehrkräften verbreitet.
Burnout: Ein neuer Begriff für ein altes Phänomen
Vor 60 Jahren tauchte das Krankheitsbild Neurasthenie auf. Als Ursache galt die langjährige einseitige geistige und nervöse Belastung durch Überhäufung mit Arbeit und Verantwortung (Koelsch 1046). Vor 40 Jahren prägte man die Begriffe „Managerkrankheit“ und „Helfersyndrom“ (Burisch 1989). Erst 1974 prägte Freudenberger schlussendlich den Begriff „Burnout“.
Tatsächlich sind wir in der heutigen Zeit dazu gezwungen, ein Helfersyndrom zu entwickeln. Das Arbeitspensum und die Anforderungen an den heutigen Arbeitsplätzen steigen ständig. Fast wird der Mensch dazu gezwungen, noch effektiver und noch mehr zu arbeiten. Dabei bleibt das Gehalt gleich und in manchen Bereichen sinken sogar die Löhne.
Weiters steigt der soziale Stress, da mit steigenden Kosten aber bei gleich bleibenden Löhnen der private Druck auf die Sicherung der Grundbedürfnisse immer höher wird.
Wie können Sie im Bereich Arbeitsschutz gegen Burnout vorbeugen?
Hier einige Lösungsansätze aus der Praxis für Sie
- Reduzieren Sie die Arbeitsbelastungen Ihrer Mitarbeiter – z. B. durch effektivere Arbeitsmethoden zur Schaffung von mehr Freiräumen.
- Installieren Sie Wahlmöglichkeiten, damit Ihre Arbeitnehmer mehr Abwechslung haben.
- Kontrollmöglichkeiten durch den Arbeitsschutzbeauftragten oder Arbeitsmediziner sind eine wirksame Vorbeugung gegen Burnout.
- Geben Sie Ihren Mitarbeitern ausreichend Lob und Anerkennung.
- Fördern Sie das Gemeinschaftsgefühl.
- Halten Sie in Ihrem Betrieb Fairness, Respekt und Gerechtigkeit hoch.
- Geben Sie Ihren Mitarbeitern ausreichend Wertschätzung bei der Arbeit.
- Reduzieren Sie die Lärmbelastung.
- Reduzieren Sie die Staubbelastung.
- Reduzieren Sie Zugluft und ungünstige Umwelteinflüsse.
- Schützen Sie Ihre Mitarbeiter z. B. vor Hitze.
- Unterbinden Sie Mobbing.
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