An diesen 7 Zeichen erkennen Sie eine Ausbildungskrise frühzeitig und steuern dagegen

Wenn ein Azubi in eine Krise kommt, dann ist das eine herausfordernde Situation, die Sie als Ausbilder Zeit und Nerven kostet. Es ist gleichzeitig aber auch in ihre Chance als Ausbilder sich zu bewähren, gemeinsam mit dem Azubi die Krise durchzustehen und als Team zusammenzuwachsen.

Etwa jedes 4. Ausbildungsverhältnis endet durch einen Ausbildungsabbruch. Zwar setzen ein Teil der Auszubildenden, die ihre Ausbildung vorzeitig beendet haben, ihre Karriere im dualen System fort und wechseln lediglich den Beruf oder den Betrieb. Einige gehen dem Ausbildungssystem aber vollständig verloren. Und für Sie als Ausbildungsverantwortlichen ist ein Ausbildungsabbruch ohnehin alles andere als erfreulich.

Umso wichtiger ist es, Ausbildungskrisen, die zu einem Abbruch führen könnten, erst gar nicht aufkommen zu lassen bzw. diese wirksam zu bekämpfen.

So erkennen Sie Anzeichen einer Ausbildungskrise

Verändert sich der Auszubildende zum Negativen, dann sollten bei Ihnen die Alarmglocken angehen. Zeigt er folgende Indizien, die bei ihm früher nicht zu erkennen waren, könnte eine Ausbildungskrise bevorstehen bzw. begonnen haben:

  1. Es ist im Gegensatz zu früher keine Leistungsbereitschaft mehr zu erkennen.
  2. Der Azubi zieht sich sozial zurück und wirkt isoliert. Das war früher nicht so.
  3. Ihr Auszubildender scheint oft gedanklich abwesend zu sein. Ihn beschäftigen andere Dinge als die Ausbildung.
  4. Sie hören von Dritten, dass sich ein Azubi kritisch geäußert hat und er keine Lust mehr auf die Ausbildung hat. Das muss zwar nicht stimmen, kann aber durchaus der Realität entsprechen.
  5. Krankheitstage häufen sich. Insbesondere sind Kurzzeiterkrankungen an der Tagesordnung.
  6. Seine Berufsschulleistungen lassen zu wünschen übrig. Darüber hinaus kommt es zu Beschwerden von Seiten der Berufsschule.
  7. Der Azubi macht Dienst nach Vorschrift. Früher war er durchaus über seine Ausbildungspflichten hinaus engagiert. Das ist jetzt nicht mehr der Fall.

Wenn mehrere der oben aufgeführten Aspekte bei einem ihrer Azubis zu beobachten sind, dann sind Sie als Ausbilder aufgefordert zu handeln.

Ergreifen Sie folgende Maßnahmen gegen die Ausbildungskrise:

  1. Sie suchen so oft wie möglich das Gespräch. Negative Veränderungen haben ihre Ursache. Suchen Sie daher die Nähe zum Auszubildenden, sprechen Sie öfter als früher mit ihm – formell und informell. So haben Sie gute Chancen, den Gründen seiner negativen Verhaltensänderung auf die Spur zu kommen.
  2. Sie nehmen seine Wünsche ernst. Wenn der Azubi in einem Gespräch Wünsche äußert oder – negativ ausgedrückt – Forderungen stellt, dann ist das keine Grenzüberschreitung, sondern vielmehr ein Vertrauensbeweis. Sind seine Wünsche, die auf eine Veränderung seiner Rahmenbedingungen der Ausbildung abzielen, umsetzbar, dann sollten Sie diese ernst nehmen und eine Realisierung prüfen. Wenn Sie eine wirkliche Veränderung der Ausbildungsbedingungen zum Guten hin erreichen, dann kann auch der Zustand der Krise frühzeitig beendet werden.
  3. Sie bieten eine Perspektive. Eine Ausbildungskrise kann dadurch hervorgerufen werden, dass die derzeitigen Bedingungen der Ausbildung für einen einzelnen Azubi negativ sind. Möglicherweise fühlt er sich in einer Ausbildungsabteilung sehr unwohl. Zeigen Sie ihm dann Perspektiven auf, welche attraktiven Stationen er in der Ausbildung noch durchlaufen wird. Darüber hinaus blicken Sie mit ihm gemeinsam in die Zukunft. Wo könnte er in 5 Jahren stehen? Welche Perspektiven bietet ihm ein Ausbildungsunternehmen? Motivieren Sie ihn dadurch, dass Sie ihn überzeugen, beruflich aufs richtige Pferd gesetzt zu haben.