Die Zukunftsängste in den Betrieben nehmen zu. Nicht jede junge Führungskraft ist gewappnet, um mit Krisenerscheinungen umzugehen. Häufig fehlt den Jüngeren das Erfahrungspotential aus mehreren Jahrzehnten. Darüber verfügen besonders reichlich die über fünfzig und sechzigjährigen Fach- und Führungskräfte. Sie haben die erste allgemeine Wirtschaftskrise im Jahre 1967, den Ölpreisschock 1972, leichte Krisen in den neunziger Jahren oder die Krise der New Economy im Jahre 2001 miterlebt.
Aber Sie könnten auch über Erfahrungen bei Branchenkrisen – z. B. in der Werftenkrise oder in der Telekommunikationswirtschaft – verfügen. Beneidenswert in dieser Situation sind Unternehmen, die sich schon rechtzeitig auf den demografischen Wandel eingestellt haben und über eine ausgewogene Altersstruktur verfügen.
Krise, Innovation und altersgemischte Teams
In der Krise braucht man beides, Innovationsfähigkeit und Erfahrungswissen. Beides: Neue Ideen und Kreativität, aber auch ein Rückbesinnen auf klassische Strategien des Controllings könnten für ein Unternehmen existenznotwendig sein.
Nach verschiedenen Untersuchungen aus der Arbeits- und Organisationssoziologie kommt es bei der Zusammensetzung altersgemischter Teams besonders darauf an, eine Dominanz einer bestimmten Alterskohorte zu vermeiden. Sehr gute Gruppenkommunikation und gegenseitige Wertschätzung sind die besten Indikatoren für optimale Arbeitsergebnisse.
Komplementäre Nutzung der Stärken
Bei älteren Arbeitnehmern kann man besonders die Kompetenzen Erfahrungswissen, Arbeitsmoral und Arbeitsdisziplin, aber auch ein hohes Maß an Frustrationstoleranz ausmachen. Die Jüngeren punkten häufig bei Kreativität, Lernbereitschaft, körperlicher Belastbarkeit und beruflichem Ehrgeiz.
Aber Vorsicht: Bitte keine Pauschalierungen vornehmen, die Unterschiede innerhalb einer Alterskohorte sind größer als zwischen den Generationen!
Viel Erfolg bei der Krisenbewältigung durch altersgemischte Teams!