Das Durchschnittsalter der Beschäftigten in den Unternehmen steigt als eine von vielen Folgen des demografischen Wandels ständig an. Vorausschauende Unternehmen versuchen, durch gezielte Maßnahmen den dadurch drohenden Produktivitätsverlust aufzuhalten. Jedoch sind nicht alle Maßnahmen gleich erfolgversprechend, wie eine Studie des Zentrums für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) zeigt.
Ältere Mitarbeiter mit jüngeren mischen
Altersgemischte Teams sind produktiver als Teams mit homogener Altersverteilung. Dies gilt sowohl für jüngere als auch für ältere Teams. Ältere Mitarbeiter profitieren in altersgemischten Teams von der Innovationskraft und der Dynamik der jüngeren Kollegen, während sie ihrerseits ihre Erfahrungen an jüngere weitergeben. In der Kombination aus beiden Assets entsteht ein Produktivitätszuwachs, der in altersgetrennten Gruppen nicht erreicht würde.
Arbeitsplätze für ältere Mitarbeiter anpassen
Produktivitätssteigernd wirken Maßnahmen, mit denen die Anforderungen der Arbeitsplätze an die veränderte Leistungsfähigkeit älterer Arbeitnehmer angepasst werden. Insbesondere bei Tätigkeiten, die körperlich stark belastend sind, können gezielte Maßnahmen helfen, Krankheitsausfälle zu verhindern und Einsatzmöglichkeiten zu erhalten.
Aber auch bei Bürotätigkeiten können gezielte Investitionen in die Arbeitsplatzausstattung helfen, die Produktivität zu erhalten und zu fördern. Größere Bildschirme oder Schriftarten sowie ergonomische Stühle sind nur zwei Beispiele hierfür.
Weiterbildung für ältere Mitarbeiter gezielt auswählen
Ältere lernen nicht schlechter als jüngere Menschen, nur anders. Daher ist es wichtig, dass Weiterbildungsmaßnahmen in ihrer Methodik auf das Alter der Teilnehmer angepasst sind. Besonders in Bezug auf ältere Arbeitnehmer ist aber wichtig, dass die Lerninhalte später auch angewendet werden können.
Während es bei jüngeren Mitarbeitern sinnvoll ist, unabhängig von der derzeitigen Tätigkeit Kompetenzen zu fördern, sollte bei älteren Arbeitnehmern ein klarer Bezug zum Arbeitsplatz vorhanden sein, zumindest, wenn eine signifikante Weiterentwicklung im Sinne von Karriereschritten nicht mehr zu erwarten ist.
Altersteilzeit fördert die Produktivität nicht
Bei dem meist durchgeführten Blockmodell kommt es zu keiner Arbeitszeitreduzierung und somit auch nicht zu einer Entlastung des Arbeitnehmers während der Arbeitsphase. Altersteilzeit dient in dieser Ausprägung eher der früheren Verrentung mit einhergehendem Know-How-Verlust auf Seiten des Unternehmens, nicht jedoch einer erhöhten Produktivität.