6 Tipps: Wie Sie mit Bloggern richtig umgehen

Weblogs sind für die Meinungsbildung rund um Unternehmen und ihre Produkte sehr wichtig geworden. Die Blogs machen sichtbar, was Menschen von Ihrem Unternehmen halten, ob sie Produkte positiv oder negativ besprechen.

Und Empfehlungen von Bloggern und Bloglesern haben großes Gewicht, schreibt Chefredakteur Bernd Röthlingshöfer in der aktuellen Ausgabe von „Werbepraxis aktuell“.

Nicht zuletzt informieren sich auch die klassischen Medien in Weblogs – sie sind nun mal neben den Verlautbarungen der Unternehmen eine wichtige, unabhängige Recherchequelle. Last but not least: Manche Blogger haben die tägliche Reichweite einer Tageszeitung. Man kommt an ihnen nicht mehr vorbei.

Allerdings gelingt den wenigsten Unternehmen der Kontakt zu Blogs und Bloggern. Dabei ist es gar nicht schwer – wenn man ein paar Grundregeln kennt.

1. Werbung: Sie wollen in Blogs werben? Dann buchen Sie einfach ein Werbebanner. Suchen Sie sich die Weblogs heraus, in denen Sie Werbung platzieren möchten, und sprechen Sie den Betreiber an, ob und zu welchen Konditionen er bereit ist, ein Werbebanner zu platzieren. Der direkte Weg und die direkte Verhandlung ist in den meisten Fällen der beste Weg. Ist der Weblog-Betreiber für Werbung aufgeschlossen, lassen sich auch individuelle Platzierungen verhandeln.

2. Kommentare: Sie wollen in einem Blog kommentieren? Dann versuchen Sie, zu dem Thema eine sachliche Information beizutragen, die andere Leser weiterbringt oder die Diskussion bereichert. Kommentare wie: „Finde ich auch gut“, oder: „Stimmt überhaupt nicht“, sind einfach zu dürftig. Und bloßes Eigenlob stinkt – nicht anders als im richtigen Leben.

3. Viele Unternehmen kommentieren in Blogs nur, um einen Link zu ihrer Website zu hinterlassen. In vielen Fällen werden solche Kommentare gelöscht – manche Blog-Betreiber haben auch bereits AGB für deren Blog aufgestellt und stellen Ihnen für solche plumpen Werbeversuche eine saftige Gebühr in Rechnung. Ob Sie diese im Streitfall bezahlen müssen ist zwar unklar – eine schlechte Berichterstattung in Blogs droht Ihnen aber im Streitfall mit Sicherheit.

4. Link-Tausch: Hin und wieder kommen Unternehmen auf mich zu und bieten mir einen Link-Tausch an. Vergessen Sie es. Die Link-Tausch-Methode stammt aus der Urzeit des Internets. Heute verlinkt man ständig, aber unter Bloggern nur das, was einen auch interessiert. Die Chancen, dass Ihre Unternehmens-Website oder Ihr Shop verlinkt werden, sind ohnehin äußerst gering. Sie steigen aber, wenn Sie selbst einen Blog einrichten – denn am häufigsten verlinkt werden die Nachrichten von anderen Bloggern.

5. Blogger-PR: Sie glauben gar nicht, wie viele Presseabteilungen mittlerweile Blogger anschreiben. So als wäre nichts gewesen, senden sie ihnen Pressemitteilungen zu – ohne vorher einen persönlichen Kontakt zum Blogger aufgebaut zu haben, ohne anzufragen, ob er die Mitteilung erhalten möchte oder nicht.

Es gilt der strenge Grundsatz der Permission-Werbung: Bevor Sie einen Blogger kontaktierst, holen Sich erst einmal die Erlaubnis ein, es tun zu dürfen. Bevor Sie eine Pressemeldung an Blogger versenden, kontaktieren Sie diese und fragen Sie, ob Interesse besteht.

6. Blogger-Einladungen: Mehr und mehr laden Unternehmen Blogger zu Events ein. So wurde ich im Juni dieses Jahres von der Hotelgruppe der Accor-Hotels eingeladen, um ein Wochenende lang eines ihrer Hotels zu testen. Hintergrund war die Einführung eines neuen Markenlabels für erstklassige Hotels in historischem Ambiente. Hotel und Reisekosten wurden übernommen – plus ein Taschengeld in Höhe von 500 e. Clever: Als Gegenleistung wurde kein Blog-Beitrag verlangt, sondern die Erstellung eines Reisetagebuchs, das auf den Seiten der Hotels veröffentlicht werden soll.

Blogger können Sie zu Messen, Meetings, Konferenzen, Produktdemonstrationen usw. einladen. Allerdings müssen Sie die Reisekosten und die Spesen übernehmen.

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