5 Probleme, die ein MBA Studium mit sich bringen kann

Ein MBA Studium (Master of Business Administration) kann ein Sprungbrett zu einer anspruchsvolleren Position mit mehr Gehalt sein. So groß die Vorteile nach erfolgreichem Abschluss auch sein mögen: Mit einem MBA Studium können mehrere Probleme einhergehen, derer sich angehende Absolventen bewusst sein sollten.

Die Kosten eines MBA Studiums

Während ein Erststudium an einer staatlichen Hochschule in Deutschland meist kostenlos ist, erfordert ein MBA Studium teilweise enorme Investitionen. Ohne Stipendium kommen in der Regel fünfstellige Beträge zusammen, in die alles eingerechnet ist. Von den im Vergleich zu anderen Posten eher zu vernachlässigenden Lehrmaterialien über Hotel- und Flugkosten (Stichwort: Exkursionen) bis hin zu den reinen Studienkosten: Je nach Hochschule und Studienstruktur fallen die Ausgaben ganz unterschiedlich aus. Ein berufsbegleitendes MBA Studium an der HTW Berlin verschlingt noch eher moderate 8000 €, ein Vollzeitstudium an der Frankfurt School hingegen über 30.000 €. Solche Kosten können nur die wenigsten Studierenden mühelos stemmen. Insbesondere zu Beginn des Studiums kann die Umstellung misslingen und der Zugriff auf das eigentlich für den folgenden Monat gedachte Geld nötig werden. MBA-Studenten können dann mit einer geeigneten Kreditkarte die Finanzierung zumindest zeitweise erleichtern, falls sie nicht gleich einen Kredit aufnehmen wollen.

Die Vereinbarkeit von Beruf und Studium

Wer möglicherweise die Kosten stemmen kann, steht meist vor einem anderen Problem: der Zeitaufwand. Es gibt die Möglichkeit, den MBA als Teilzeit-Studium zu absolvieren, falls Studierende bereits im Berufsleben tätig waren und ihren Job wegen der Weiterbildung nicht extra aufgeben möchten. Für ein solches berufsbegleitendes Präsenzstudium entscheidet sich mehr als die Hälfte, für die Vollzeit-Variante hingegen nur ein gutes Fünftel. Etwa 15 % bilden sich im Rahmen eines MBA Fernstudiums weiter. Steigen Studierende tatsächlich aus ihrem aktuellen Beruf aus, haben sie zwar mehr Zeit für das MBA Studium in Form eines Vollzeitstudiums. Doch das wegfallende Gehalt und die unsichere Antwort auf die Frage, ob sie nach dem Abschluss sofort wieder eine Anstellung finden, können eine Belastung darstellen.

Auswirkungen auf das soziale Umfeld

Der Beginn eines MBA Studiums läutet nicht selten auch den Anfang von mehr oder weniger bedeutenden Auswirkungen auf das soziale Umfeld ein. Wer sich für ein Voll- oder Teilzeitstudium mit verpflichtender Präsenz entscheidet und auf ständige Fahrt- sowie Hotelkosten verzichten möchte, der wird über einen Umzug nachdenken. Sicher, ein solcher kostet ebenfalls viel Geld, allerdings bietet sich der Wohnortwechsel vor allem bei sowieso bereits vorhandener Absicht an. Verbunden ist damit aber immer auch der Verlust des gewohnten Umfelds. Familie, Freunde, Arbeitskollegen: Sie alle bleiben zurück, was nicht jeder MBA-Student gleichermaßen gut verkraftet. Wer plant, nur für die Zeit des Studiums umzuziehen, kann den Umzug dank der Aussicht auf „baldige“ Rückkehr möglicherweise eher ertragen. Beim Abschied vom Studienort müssen allerdings die neu geschlossenen Freundschaften ebenfalls zurückgelassen werden.

Die Investitionen zahlen sich nicht immer aus

Ingenieure und andere Berufsgruppen machen ihren Master of Business Administration nicht nur, aber auch wegen der Aussicht auf mehr Gehalt mit einem MBA. In diesem Zusammenhang ist es jedoch von größter Wichtigkeit zu beachten, dass ein MBA-Abschluss nicht zwangsweise mit einer besseren Entlohnung des aktuellen Jobs oder der Garantie auf eine Stelle mit höherem Gehalt verbunden ist. Der bloße Titel sichert Absolventen keinen Karrieresprung zu. Vielmehr kommt es auf einige Dinge an, um die Investitionen wieder hereinzuholen. So spielt natürlich die Hochschule eine Rolle. Um in den Vorstand eines großen Unternehmens vorzustoßen, bedarf es etwas mehr als beispielsweise des günstigsten Fernstudiums. Eine der Top-MBA-Hochschulen Deutschlands sollte es mindestens sein. Aber viele MBA-Absolventen heben gar nicht mal das Gehalt hervor. Das Mehr an Bildung und die entstandenen Kontakte nützen in den ersten Jahren häufiger.

Die enormen Herausforderungen eines MBA Studiums

Wer die Finanzierung des MBA Studiums sicherstellen kann, mit einem Umzug keine Probleme hat und auch die Unsicherheit hinsichtlich der Zukunft sowie eines keineswegs garantierten Gehaltssprungs in Kauf nimmt, dem könnte ein weiteres mögliches Problem einen Strich durch die MBA-Rechnung machen. Der Master of Business Administration ist nämlich sehr fordernd und zeitaufwendig. Vor allem Teilzeitstudenten, die sich parallel zu ihrer Weiterbildung um ihre Familie kümmern und ihren beruflichen Verpflichtungen nachkommen müssen, stoßen nicht selten an ihre Grenzen. Die Unterstützung des Arbeitgebers ist daher stets von Vorteil. Siemens fördert beispielsweise einen MBA und bietet Einsteigern gute Voraussetzungen. Dennoch sollte jedem Fern- und Teilzeitstudenten bewusst sein, dass sich ein MBA Studium nicht im Vorbeigehen absolvieren lässt. Ernsthafter Fokus ist vonnöten. Ein Vollzeitstudium führt durchschnittlich zum Abschluss unter 2 Jahren, während ein Fernstudium bis zu 4 Jahre beanspruchen kann. Das mag gut überlegt sein.

Fazit: Vor- und Nachteile eines MBA Studiums abwägen

Ein MBA Studium hat sich bei vielen Absolventen als Sprungbrett zu mehr Gehalt oder einem neuen Job bewährt. Doch nicht für jeden wird die Theorie zur Praxis, wodurch die teilweise extrem hohen Kosten eines MBA Studiums sich keinesfalls in jedem Einzelfall amortisieren. Generell sind die Auswirkungen eines derartigen betriebswirtschaftlichen Managementstudiums auf Körper, Seele, Familie, soziales Umfeld und Geldbeutel nicht zu unterschätzen. Es gilt, die zweifellos vorhandenen Nachteile und Vorteile abzuwägen.

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