4 Maßnahmen, um Studienabbrecher als Azubis zu integrieren

Ein Studium zu beginnen, wird für junge Menschen immer attraktiver und interessanter. Eine Ausbildung im dualen System hingegen gilt oftmals eher als zweite Wahl. Die Folge: überfüllte Hörsäle und Ausbildungsplätze, die nicht besetzt werden können. Das produziert einerseits Studienabbrecher und steigert andererseits die Kreativität von Unternehmen, neue Auszubildende zu akquirieren.

Auch wenn das Studium als sehr attraktiv erscheint, holt den einen oder anderen Erstsemester oftmals eine Realität ein, die schlechter ist, als er vermutet hatte, und die ihn zum Studienabbruch bewegt. Großer Konkurrenzkampf, überfüllte Hörsäle, hoher Leistungsdruck und hohe Anforderungen an Disziplin und Selbstständigkeit hinterlassen ihre Spuren. Manch einer bereut es nun, sich nicht um einen Ausbildungsplatz bemüht, sondern ausschließlich auf die Karte Studium gesetzt zu haben.

Insofern liegt die Idee nahe, die Zielgruppe der Studienabbrecher in das duale Ausbildungssystem zu integrieren. Dies wird in Deutschland bereits erfolgreich in die Tat umgesetzt – zumindest in einigen Regionen. Für ehemalige Studenten ist das besonders attraktiv, wenn sie sich einen Teil ihrer Studienzeit bzw. ihre erbrachten Leistungen auf die Ausbildung anrechnen lassen können und dies zu einer kürzeren Ausbildungszeit führt.

Als Ausbildungsverantwortlicher sind Sie also gut beraten, sich um Studienabbrecher zu bemühen. Das gilt gerade dann, wenn Sie mit der Besetzung Ihrer Ausbildungsplätze in den letzten Jahren immer unzufriedener geworden sind und möglicherweise sogar die eine oder andere Lehrstelle gar nicht mehr besetzt haben.

4 Maßnahmen, um Studienabbrecher zu integrieren

  1. Zunächst einmal müssen Sie die Öffentlichkeit wissen lassen, dass Sie ehemalige Studenten, die noch keinen Abschluss haben, gerne als Azubi einstellen. Machen Sie entsprechende Aushänge in den Universitäten und Fachhochschulen Ihrer Region, nachdem Sie hierfür die Genehmigung der Hochschule eingeholt haben. Tun Sie das sehr gezielt in Fachbereichen, die zu Ihren Ausbildungsberufen passen.
  2. Sprechen Sie Ihre Kammer an, ob es möglicherweise in der Region ein Modellprojekt gibt, das sich bereits mit der Integration von den Studienabbrechern in das duale Ausbildungssystem befasst. Möglicherweise gibt es eine aktive Zusammenarbeit zwischen Kammer und einer Hochschule. Hierin könnten Sie sich integrieren.
  3. Seien Sie flexibel, was den Beginn der Ausbildung angeht. Gerade dann, wenn Studenten im Laufe des 1. Semesters, dem Wintersemester 2015/2016, die Brocken hinschmeißen, wäre es ideal, wenn Sie sofort betrieblichen Anschluss haben. Richten Sie daher ihrer Ausbildungsorganisationen so ein, dass beispielsweise auch ein Ausbildungsbeginn zum 1. Februar 2016 möglich ist.
  4. Sensibilisieren Sie Ihre Mitarbeiter dafür. Hier geht es einerseits darum, dass sich jeder in seinem Bekanntenkreis umhören kann, ob es zu einem Studienabbruch gekommen ist, der möglicherweise in Ihrem Unternehmen in ein Ausbildungsverhältnis mündet. Darüber hinaus sollten alle an der Ausbildung beteiligten Mitarbeiter wissen, wenn Sie einen ehemaligen Studenten einstellen. Dieser kann dann entsprechend seiner Vorkenntnisse eingesetzt werden. Zudem sollte Klarheit darüber herrschen, ob und warum die Ausbildung möglicherweise verkürzt wurde.