4 Maßnahmen gegen den Ausbildungsabbruch

Junge Menschen haben heute vielfältige Perspektiven. Das fängt schon damit an, dass sich viele ihren Ausbildungsbetrieb aussuchen können. Es gibt einfach zu viele Lehrstellen und zu wenige Bewerber. Leider kann das auch dazu führen, dass Ausbildungen vermehrt abgebrochen werden. Denn in der Regel steht innerhalb kurzer Zeit für den Azubi eine Alternative bereit.

Im Jahr 2011 wurden 5,3% mehr Ausbildungsverhältnisse vorzeitig gelöst als im Vorjahr. Das ist ein alarmierender Anstieg. Gerade in Zeiten des Fachkräftemangels hat jede abgeschlossene Ausbildung einen sehr hohen Wert. Und fast jeder Abbruch schadet beiden Parteien: dem Auszubildenden und dem Betrieb. Als Ausbildungsunternehmen können Sie nicht jeden Abbruch verhindern, Sie können aber mit bestimmten Maßnahmen versuchen, die Quote möglichst gering zu halten.

Verhindern Sie Ausbildungsabbrüche aktiv

Maßnahme 1

Sprechen Sie die richtigen Schulabgänger an. Vermitteln Sie in Ihren Imagebroschüren, Ausbildungsmarketingmaßnahmen und sonstigen Publikums-Veranstaltungen einen realistischen Eindruck von der Ausbildung in Ihrem Unternehmen. Natürlich stellen Sie das positive nach vorne, machen aber auch deutlich, welche Hürden sich im Laufe der Ausbildung aufstellen könnten. Häufig sind es nämlich die falschen Erwartungen und Vorstellungen von Auszubildenden, die zu Frust und in der Folge auch zu einem Ausbildungsabbruch führen können.

Maßnahme 2

Werben Sie für sich bereits im Auswahlverfahren. Ihre Bewerber interessiert natürlich vor allem, was sie während der Ausbildungszeit in Ihrem Unternehmen erwartet. Was aber von ebenfalls sehr hohem Interesse ist, das sind die Perspektiven, die sich ehemaligen Auszubildenden nach ihrer Lehre stellen. Wie sicher ist der Arbeitsplatz? Wie viel kann ich verdienen? Was konkret kann ich mit einer Ausbildung erreichen? Geben Sie hier positive Beispiele und zeigen Sie Ihren Bewerbern (natürlich auch später in der Ausbildung) Perspektiven auf.

Maßnahme 3

Orientieren Sie sich immer am Ausbildungsrahmenplan. Der Auszubildende hat das Recht und in der Regel auch die Erwartung, qualitativ gut ausgebildet zu werden. Damit ist in erster Linie verbunden, dass alle Lernziele des Ausbildungsrahmenplans erreicht werden. Das wird auch beim Azubi den Eindruck erwecken, dass sie mit System, Engagement und der notwendigen Kompetenz am Werk sind. Abbruchgedanken kommen so erst gar nicht auf.

Maßnahme 4

Leisten Sie Hilfestellung bei aufkommenden Problemen. Fast keine Ausbildung läuft völlig ohne Probleme ab. Sie als Ausbilder werden in aller Regel gefordert, indem Sie dem Azubi in Krisen hilfreich unter die Arme greifen. Sind die Probleme fachlicher Art, dann bieten Sie konkrete Unterstützung, zum Beispiel in Form von so genannten ausbildungsbegleitenden Hilfen, die Ihre Agentur für Arbeit anbietet.

Ebenso können Sie Hilfe anbieten, wenn ein Azubi finanzielle Probleme hat. Schließlich gibt es die Möglichkeit, Berufsausbildungsbeihilfe zu beantragen. Sie können Ihrem Azubi dabei helfen. Und wenn ein Auszubildender droht, zum Außenseiter zu werden, dann sind Sie als Ausbilder derjenige, der vermittelt und vor allem durch Gespräche mit allen Beteiligten versucht, diesen Azubi besser zu integrieren.