3 mögliche Gründe für erfolglose Bewerbungen

Es gibt Bewerbungen, bei denen Absagen vorprogrammiert sind. Neben unordentlichen Bewerbungsunterlagen mit Flecken oder Unterlagen, aus denen erkennbar wird, dass einige Zeugnisse/Zertifikate gefälscht sind, zählen hierzu Bewerbungen auf völlig unpassende Positionen, was die Qualifikation betrifft.

1. Bewerbungen auf unpassende Stellenangebote

Absagen sind natürlich vorprogrammiert, wenn sich ein Geschäftsführer mit entsprechendem Gehalt plötzlich auf eine Stelle in der Poststelle oder im Aktenarchiv bewirbt oder wenn ein Helfer ohne abgeschlossene Berufsausbildung eine Bewerbung auf eine leitende Position verschickt. Während der Geschäftsführer, der in der Poststelle oder im Archiv tätig werden möchte, für solche Stellen als überqualifiziert angesehen wird, wird der Helfer umgekehrt als zu gering qualifiziert für eine leitende Tätigkeit angesehen.

Zwar war das Ziel der Agenda 2010 unter dem damaligen Bundeskanzler Gerhard Schröder, dass Arbeitslose auch Tätigkeiten annehmen, die unter ihrer ursprünglichen Qualifikation liegen. Viele gut qualifizierte Arbeitslose sind sicherlich bereit, um nicht in Hartz IV zu fallen bzw. deren zwangsweisen Bezug aus eigener Kraft zu beenden, auch Tätigkeiten anzunehmen, für die keine akademische Ausbildung benötigt wird, z. B. als Kassierer im Supermarkt oder Verkäufer beim Möbel-Discounter. Trotzdem wird bei der Auswahl von Bewerbern noch immer oft auf deren Qualifikation geachtet.

2. Warum Akademiker bei manchen Tätigkeiten relativ schlechte Chancen haben

Natürlich gibt es auch da immer die Gegenseite, also den potentiellen Arbeitgeber, der möglicherweise den Arbeitswillen des Bewerbers zu schätzen weiß, aber dem auch bewusst ist, dass der Mitarbeiter mit akademischem Grad das Unternehmen wieder verlässt, sobald er eine Arbeit gefunden hat, die seiner Qualifikation, Berufserfahrung und seinen Gehaltswünschen entspricht. Aus diesem Grunde bekommen Akademiker häufig Absagen oder auch gar keine Antworten bei Bewerbungen auf Stellen, für die sie nachweislich überqualifiziert sind.

3. Die Beurteilung von Bewerbungen hängt vom Arbeitgeber ab

Oft scheint von Seiten des Bewerbers alles formal zu passen – also Ausbildung/Studium, Berufserfahrung, Branchenkenntnisse – aber es hängt natürlich auch alles davon ab, was für Mitarbeiter das Unternehmen wünscht. Manche freuen sich über sehr motivierte, engagierte Mitarbeiter, anderen wiederum reicht es, wenn beispielsweise ihr Telefon besetzt ist, stellen aber ansonsten keine weiteren Anforderungen an ihre Kandidaten. Überspitzt gesagt, würden solche Firmen auch einen Schimpansen einstellen, wenn der den Job zumindest genauso gut erledigen könnte wie ein Mensch. In solchen Fällen fallen motivierte, qualifizierte Bewerber trotz allem durch das Raster.

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