Sie werden in den letzten Wochen festgestellt haben, dass der Entwicklungsstand Ihrer neuen Auszubildenden unterschiedlich ist. Das hängt zum einen von bestimmten Charaktereigenschaften ab: Der eine ist sehr offen und kommunikativ, ein anderer wiederum eher verschlossen, weiß aber, mit Aufgaben im stillen Kämmerlein zu überzeugen.
Bei Auszubildenden gibt es große Altersunterschiede
Dazu kommt der Altersunterschied, bei dem Sie vor allem darauf achten, ob ein Auszubildender bereits 18 Jahre alt ist oder ob für ihn noch das Jugendarbeitsschutzgesetz gilt. Und letztlich spielt der Schulabschluss eine erhebliche Rolle: Welche Leistungen können Sie in der Mathematik oder in der Rechtschreibung erwarten?
Letztendlich ist aber allen Auszubildenden des 1. Lehrjahres eines gemeinsam: Sie müssen Aufgaben erhalten, die sie in erster Linie nicht überfordern, andererseits aber auch Abwechslung bieten. Als Ausbilder wissen Sie, dass das häufig ein Drahtseilakt ist, bei dem Sie eine fachliche, eine betriebliche und eine psychische Komponente beachten müssen.
Vermeiden Sie fachliche Überforderung
Welche Kenntnisse und Erfahrungen können Sie von einem Azubi des 1. Ausbildungsjahres erwarten? Welche Abteilungsabschnitte hat er in den ersten Monaten absolviert? Was folgern Sie daraus seinen Kenntnisstand betreffend? Berücksichtigen Sie diese Aspekte, wenn Sie Aufgaben verteilen.
Bedenken Sie die betrieblichen Erfahrungen
Grundsätzlich ist es so, dass Auszubildende sehr gute Kenntnisse haben, was innerbetriebliche Strukturen und Zuständigkeiten angeht. Schließlich kommen sie im Betrieb herum, lernen viele Menschen kennen und wissen so manches Detail, von dem manch ein erfahrener Mitarbeiter keine Ahnung hat. Bedenken Sie allerdings, dass das für Auszubildende des 1. Ausbildungsjahres nur bedingt gilt.
Auch die Atmosphäre muss stimmen
Leider sind die Abbruchzahlen in den ersten Monaten einer Ausbildung ziemlich hoch. Und in der Mehrzahl aller Fälle ergreift der Azubi selbst die Initiative, das Ausbildungsverhältnis zu beenden. Achten Sie daher darauf, dass sich der Auszubildende grundsätzlich wohl fühlt, dass Sie ihn psychisch nicht überfordern und dass er stets einen Ansprechpartner hat, wenn es Probleme gibt. Das gilt insbesondere auch dann, wenn er sich mit bestimmten Tätigkeiten über- oder unterfordert fühlt. Fordern Sie ihn auf, darüber zu reden. Nur dann können Sie etwas ändern.