Weiterbildungsmaßnahmen für ältere Arbeitnehmer

Arbeitnehmer, die jenseits der 50 sind, besuchen seltener Weiterbildungen als ihre jüngeren Kollegen. Dabei bringt Lernen auch noch etwas für die letzten Berufsjahre vor dem Ruhestand. Worauf Arbeitnehmer, die sich fortbilden möchten, achten sollten.

Den höchsten Zuwachs bei der Weiterbildungsbeteiligung gibt es bei älteren Arbeitnehmern. das belegen mehrere Studien. Laut dem Statistischen Bundesamt beläuft sich die betriebliche Weiterbildungsquote für Erwerbstätige zwischen 45 und 54 Jahren bei Männern auf 48 und bei Frauen auf 45 Prozent. Bei den 55- bis 64-jährigen bilden sich bei Männern immerhin noch 42 und bei Frauen 46 Prozent weiter. Das sind relativ gute Werte. Doch reichen sie aus?

Der demografische Wandel rückt Ältere in den Focus

Der demografische Wandel gibt vielen Betrieben Anlass zur Sorge, denn in vielen Branchen fehlen Fachkräfte. Und wo nicht genug Junge nachrücken, müssen ältere Arbeitnehmer mehr leisten und länger arbeiten. So klettert das durchschnittliche Renteneintrittsalter kontinuierlich nach oben und liegt derzeit bei rund 61 Jahren.

Eine wichtige Rolle kommt den Betrieben zu

Die wichtigste Rolle im Zusammenhang mit Weiterbildung kommt den Betrieben zu. Sie müssen die Weiterbildung organisieren, zumindest teilweise die Kosten übernehmen und ihre Mitarbeiter freistellen. Während große Konzerne damit in der Regel keine Schwierigkeiten haben, fällt es kleinen und mittleren Unternehmen wesentlich schwerer, dies umzusetzen.

Größere Unternehmen bieten daher auch mehr Weiterbildung an. Sie haben spezifische Angebote für Ältere und beziehen sie regelmäßig in die Weiterbildung mit ein.

Auch das Bildungsniveau spielt eine Rolle

Außer den Gegebenheiten im Betrieb hängt Weiterbildung auch mit dem Bildungsniveau zusammen. So lernt gerne weiter, wer Lernen gewohnt ist. Deshalb besuchen Akademiker nach Zahlen des Statistischen Bundesamtes öfter Fortbildungen als Arbeitnehmer mit geringerem Ausbildungsniveau.

Ein wichtiges Motiv für die Weiterbildung ist zudem die spätere Verwertung im Beruf. Gerade Ältere möchten wissen, welchen Sinn und Nutzen eine Fortbildung hat. Denn zwischen 50 und 55 Jahren haben die meisten Menschen den Höhepunkt ihrer Karriere bereits erreicht und berufliche Motive treten gegenüber privaten Motiven oft in den Hintergrund. Aber gerade was den Wandel der Technik durch Digitalisierung und Internet betrifft, wollen viele gerne dazulernen.

Kleinere Betriebe müssen auf externe Dienstleister zurückgreifen

Kleinere Betriebe müssen stattdessen oft auf externe Bildungsanbieter zurückgreifen oder ihre Mitarbeiter müssen sich selbst einen Fortbildungskurs suchen. Diese können sich zum Beispiel an die Weiterbildungsberatung wenden, die es in jeder größeren Stadt gibt und wo die Beratung in der Regel kostenlos ist. Die jeweiligen Berater geben Tipps, welche Weiterbildung sich in der jeweiligen Karrierephase anbietet, welche rechtlichen Regelungen zu beachten sind und wie man einen geeigneten Kurs findet. Oft werden diese Beratungsangebote von den Industrie- und Handelskammern angeboten.